auf dem Gipfel des Khao Lo Muak

auf dem Gipfel des Khao Lo Muak
.....einfach nur glücklich !!

Samstag, 24. März 2018

Phetchabun, 14.3. - 16.3.2018

Am 14.3.18 machten wir uns auf den Weg in Richtung ISAAN, den nordöstlichen Teil von Thailand, der hauptsächlich an Laos und weiter unten im Südosten an Kambodscha grenzt. Unser Ziel war die Grenzstadt NONG KHAI, direkt am Mekong Fluss gelegen, von wo man über die 1. thailändisch-laotische Freundschaftsbrücke rüber nach Laos fahren kann.
Da es bis nach NONG KHAI fast 1000 km waren, haben wir nach knapp über 600 km eine 2-tägige Pause in PHETCHABUN eingelegt.


PHETCHABUN ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und liegt in einem sehr fruchtbaren Tal, begrenzt durch verschiedene Höhenzüge, welche sich bis auf ca. 1.500 m erheben. PHETCHABUN selbst ist eine typische Thai-Stadt mittlerer Größe, unzählige Geschäfte und ameisenhafter Personen- und Fahrzeugverkehr. Wir hatten ein Hotel über Booking.com vorgebucht, welches aber laut der uns mitgeteilten Adresse und GPS-Koordinaten von uns dort gar nicht gefunden werden konnte, da dort nicht existent. Nach längerem Suchen in der näheren Umgebung und einem Telefonat mit dem Hotel (dort spricht keiner englisch, wer kein Thai kann hat ein echtes Problem in so einer Situation) stellte sich heraus, dass uns Booking.com eine komplett falsche Adresse mitgeteilt hatte. Das Hotel schickte uns einen Link für Google Maps und ruck zuck hatten wir unser Hotel gefunden. Es ist ziemlich zentral gelegen, nur wenige Schritte von der Ausgeh- und Flaniermeile PHETCHABUN's entfernt.

Booking.com erhielt natürlich von mir noch am selben Abend eine Email mit diesem ärgerlichen Lapsus. Trotz weiterer Emails von mir unter Nennung der richtigen Adresse mit richtigen Koordinaten, bis heute keine Reaktion darauf. Das scheint dort niemanden zu interessieren. Das Hotel ist übrigends auch heute noch bei Booking.com mit der komplett falschen Lage verortet. Sehr bedenkliches Geschäftsgebaren von Booking.com, was meine Entscheidung bestärkt, diese Vermitllungsplattform zukünftig nicht mehr zu nutzen (hab mich in der Vergangenheit schon mehrmals über die geärgert).


Nach einem relaxten Abend mit gutem Thai-Food fuhren wir am nächsten Tag  mit unseren Bikes zum ca. 17 km entfernten TAT MOK Nationalpark. Wir wollten den gleichnamigen Wasserfall ansteuern, der vom Eingang des Nationalparks in weiteren 20 km zu erreichen ist. Die ersten paar km waren jedoch so steil (Steigungen von über 20%), dass Bonny nach ca. 3,5 km aufgegeben musste. Sie war an diesem Tag einfach schlecht drauf, ihr Kreislauf fing an zu spinnen und sie musste sich 2 mal übergeben. Also fuhren wir wieder zurück, schauten uns auf den Bikes ganz gemütlich die Stadt an und aßen am Markt eine Hühnersuppe. Nachdem ihre Lebensgeister zurückgekehrt waren, fuhren wir noch zum HUAI PA DAENG Stausee, der ca. 15 km vor der Stadt liegt. Der See selbst liegt schön eingebettet und umringt von bewaldeten Höhenzügen, an dem Tag war das Wetter ab so diesig, dass man fototechnisch nur sehr schlechte Ergebnisse produzieren konnte.


Nach einer Erfrischungspause fuhren wir zurück zum Hotel, holten unser Auto und fuhren nochmals zum TAT MOK Nationalpark. Eintritt hatten wir ja schon am Vormittag bezahlt, also wollten wir auch zum Wasserfall hochfahren. Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung gewesen die Biketour dort am Vormittag abzubrechen. Dieses Straße zum Wasserfall schlängelt sich 20 km mit zum Teil abartig steilen hoch und runter Passagen die Berge hoch, dass man einen echt guten Tag haben muss um das zu bewältigen. Man fährt durch unglaublich schönen, naturbelassenen Dschungelwald, immer wieder unerbrochen von lichten Stellen, wo man dann eine phänomenale Sicht auf die Bergketten des Nationalparks hat. Nach ca. 15 km kommt nochmals ein Checkpoint, wo uns ein Ranger eigentlich nicht weiterfahren lassen wollte. Dort erfuhren wir dann, dass man mit dem Auto gar nicht direkt zum Wasserfall fahren kann. Vom in ca. 5 km entfernten Parkplatz aus, muss man noch 1 1/2 Stunden die Berge hochwandern um dann am Wasserfall anzukommen. Da es aber schon Nachmittag war würden wir garantiert bei Dunkelheit zum Parkplatz zurück kommen und das wurde uns nicht erlaubt. Bonny bequatschte den Ranger solange, bis er uns doch durchfahren ließ, wir mussten versprechen, nur bis zum besagten Parplatz zu fahren. Was wir auch artig gemacht haben.
Trotzdem, dass wir den Wasserfall nicht gesehen haben (ist vermutlich kein Beinbruch, da der Wasserfall nur in der Regenzeit bis November / Dezember wirklich viel Wasser führt), hat sich die Fahrt dort hoch gelohnt. Wirklich sehenswerte Gegend und den Weg hoch zum Wasserfall machen wir sicher irgendwann anders mal.


So, nun viel Spass beim Fotos schauen ;-)

Stausee, der als Naherholungsgebiet der Thais genutzt wird


überall kann man sog. Geisterhäuschen kaufen

Eingang zum TAT MOK Nationalpark
wunderschöne Ausblicke über die Berge des Nationalparks


stand der irgendwann mal gerade??

hier beginnt der Trail hoch zum Wasserfall


Urwaldriese und Menschenzwerg






hier oben ist man sowas von frei!!!!!

Dienstag, 13. Februar 2018

Visa-Run nach Myanmar und Biketouren in den Bergen von Ranong


Am 2.Februar 2018 fuhren wir mit dem Auto von Prachuap Khiri Khan ca. 300 km nach Süden nach Ranong an der Andamanensee. Es stand mal wieder ein Visa-Run nach Myanmar an. Wir hatten uns diesmal ein Visa Non Immigrant -O- in Deutschland beschafft, was uns nur noch alle 3 Monate zwingt, das Land zu verlassen um dann erneut einzureisen und für weitere 3 Monate "Ruhe" zu haben. Die Spielregeln für Ausländer sind in Thailand sehr klar und sehr streng, man sollte nicht auf die Idee kommen, dagegen zu verstoßen! Im Gegensatz zur aktuellen Situation in Deutschland, wo man als Ausländer nicht mal einen Pass zur Einreise benötigt und nach einer Statusfeststellung sogar wieder in das Land, aus welchem man geflüchtet ist, mal einen Kurzurlaub machen kann.
Aber dies ist eine andere Geschichte :-)


Unser Visa-Run verlief wie immer ohne Komplikationen. Mit dem Longtailboot rüber nach Myanmar, Einreise- / Ausreisestempel in die Pässe, ne Stunde in Kauwthaeng rumspazieren, Rum einkaufen und schon wieder gings zurück mit dem Boot nach Thailand. Einreiseformular ausfüllen und bei der Thai-Immigration vorlegen, Einreisestempel in die Pässe und schon hat man wieder 3 Monate Aufenthalt!


Wir hatten uns in ein schönes kleines Resort einquartiert, die Nacht für 500 Baht (ca. 13 Euro). Großzügiges Zimmer, schön möbliert, nette Vermieter! Insgsamt 4 Nächte haben wir im PEEDA Resort (Tel: 081 088 6454 - keine Website - Lage bei Google Maps) verbracht. Nach dem Visa-Run sind wir noch mit den Fahrrädern in Ranong herum gefahren, einfach nur so um die Stadt etwas genauer zu inspizieren. 


Am 4.2.2018 haben wir dann unsere 1. richtige Biketour gemacht:
Wir starteten vom Resort aus und fuhren, vorbei an den heißen Quellen, die Landstr. 4005 insgesamt ca. 8 km hoch bis zum Dorf Hat Som Paen. Oben angekommen bogen wir nach links ab auf die Landstr. 4001, welcher wir dann bis zur Stadt La Un folgten. Zwischendrin sind wir mal zu weiteren "heißen Quellen" abgebogen, diese 10 km extra haben sich aber nicht gelohnt! Die Hauptstrecke ist eine unbeschreiblich schöne Strecke auf gut ausgebauter Landstraße mit mäßigem Verkehr. Der Streckenverlauf ist sehr hügelig und zwischendrin kommt die eine oder andere knackige Steigung, bzw. Abfahrt. Rechts und links der Straße hat es immer wieder kleinere Dörfer oder nur winzige Ansammlungen von Häusern. 










Nach La Un kommt man wieder auf den Highway Nr. 4, welchem wir dann zurück bis nach Ranong folgten.
Am Ende des Tages waren es 87 km, die wir runter gestrampelt hatten. Wir waren müde und hungrig, die Tour hatte doch einiges an Kraft gekostet.


Die Tour auf Google Maps
https://goo.gl/maps/nc9nRqxMzw22



Am 5.2.2018 haben wir dann unsere 2. Biketour gemacht, welche wir nie wieder vergessen sollten :-)
Ausgangspunkt war wieder unser Resort und wir fuhren erneut vorbei an den heißen Quellen die Berge hoch, diesmal aber bis ganz nach oben zum sog. Ranong Canyon. Es sind ca. 12 km bergauf bis man ganz oben ist. Auf der Hochebene verläuft die kleine, gut geteerte Straße dann weiter in Richtung Süden, flankiert von traumhaftem Dschungelpanorama und hier und da ein paar Häusern. Ich hatte die Strecke über Google Maps augekundschaftet und sie sollte dann nach ca. 35 km auf eine Querstraße treffen, welche dann wieder rüber zur Westküste an der Andamanensee führt. Dass die Streckenführung durch dschungelartige Natur führen würde war mir schon klar. Nur dass diese Sträßchen ein unglaublich heftiges Höhenprofil haben, konnte ich Google Maps nicht entnehmen. 


Wir fuhren also oben auf der Höhe entlang und kamen durch ein Dörfchen mit ein paar Häusern. Ein paar Kilometer danach endete die geteerte Straße und es wurde straßenmäßig sehr rustikal:-) und wir standen plötzlich vor einem Touristen Resort. Allerdings war weit und breit niemand zu sehen. Weder ein Tourist noch irgend ein Vermieter. Alles wirkte schön aufgeräumt, die Häuschen machten einen sehr netten Eindruck, sehr romantisch an einem kleinen Gebirgsflüßchen gelegen.




Nach diesem Resort wurde die Straße noch enger und es ging deutllich bergauf. Bonny und ich beratschlagten, was wir nun machen sollten. Die Strecke bis zu der oben genannten Querstraße war noch weit und wir hatten keine Ahnung wie sich diese kleine Straße im weiteren Verlauf noch änderte. Kamen wieder geteerte Passagen? kamen noch irgendwo Dörfer? Laut Google Maps eher nicht. Während wir so diskutierten zogen schwarze Wolken herauf und es sah echt aus, als ob es die nächsten 10 Minuten anfangen würde zu regnen. Plötzlich fuhr ein Pickup an uns vorbei und hielt an. Am Steuer des 4x4 Fahrzeuges saß eine Frau, mit der sich Bonny dann lange unterhielt. Die Frau war auf dem Weg in den Dschungel um Essen an Arbeiter auszuliefern, die dort irgendwo eine Straße bauen sollten. Die ganze Strecke bis zum nächsten Dorf sei eine Dschungelpiste mit zum Teil sehr schlechten Bedingungen. Bis zum nächsten Dorf seien es ca. 30 km. Die Frau fuhr mit Ihrem Toyota weiter und wir beratschlagten, was wir nun machen sollen. Wir entschieden uns die Strecke in Angriff zu nehmen. Genügend Wasserflaschen hatten wir dabei, etwas zum Essen auch. Also was solls, mit ein wenig Glück würde es auch nicht regnen :-)


OK, also dann los, rein ins Dschungelabenteuer :-)

Wir radelten den ersten Berg nach oben und während wir schnaufend auf der Höhe ankamen, wartete dort die freundliche Frau mit ihrem Pickup. Sie sagte zur Bonny, dass die nächsten 5 km sehr sehr anstrengend werden, da die Straße extrem schlecht und extrem steil sei. Sie bot uns an, auf der Ladefläche ihres Pickups mitzufahren, dann könnten wir wenigstens ein wenig Kräfte sparen für den weiteren Trip. OK, sehr nettes Angebot, was wir dann auch dankend angenommen haben. Wir packten unsere Bikes und uns selbst hinten auf die Ladefläche und schon gings los. Was soll ich sagen, dieser Teilabschnitt war echt die Hölle, unglaublich steile bergauf und bergab Passagen, die Piste fraß sich mit schlangenartigen Bewegungen immer tiefer in den Dschungel hinein. Wir mussten uns tierisch am Pickup mit einer Hand festkrallen, dass wir nicht runterfallen, während die andere Hand das Bike festhielt. Ich war echt froh, als wir nach ca. 5 km wieder absteigen durften. Wir verabschiedeten uns mit einem riesengroßen kop khun krap/kha bei der hilfbereiten Frau, welche uns auch noch mit Wasservorräten zusätzlich versorgen wollte.



Bauarbeiter, die im Dschungel eine Verbindungsstraße bauen

Ab da waren wir also auf uns alleine gestellt. Wir fuhren weiter und kein Kilometer später musste schon das erste Hindernis bezwungen werden. Ein kleiner Fluss schlängelte sich durch den Dschungel und uns blieb nichs anderes übrig, da durch zu waten. Mit quietschnassen Socken / Schuhen gings danach weiter. Der Weg durch den Dschungel war kein einfacher, das Fahren mit unseren doch recht schmalen Reifen auf teilweise Sand und sehr häufig schottrigem / felsigen Untergrund verlangte ständige Konzentration unnd vorallem bei Bergabfahrten ein gutes Timing beim Lenken und Bremsen.
Es war aufregend und spannend, fernab von jeglicher Zivilisation durch "Natur Pur" zu fahren. Keine Stromleitungen mehr in Sicht, meine menschliche Behausung und vorallem keine "menschlichen Geräusche" außer uns selbst, nur permanente Geräuschkulisse aus dem immergrünen Dickicht. So ging es ca. 20 Kilometer lang. Einige Kilometer lang hatten wir nicht mal mehr ein Funksignal auf unserem Handy! Die Steigungen wurden immer extremer, wir mussten viele male unsere Bikes nach oben schieben. Eine Steigung war so extrem, dass jeweils nach 50 m eine Atempause notwendig wurde. Selbst das bergab war zum Teil extrem gefährlich, Bonny hat nicht nur 1 mal ihr Bike den Berg hinunter geschoben.

Insgesamt 8 mal mussten wir einen Wasserlauf mit den Bikes durchwaten, Schuhe und Socken wurden auf diesem Teilstück nicht mehr trocken :-)


















Nach knapp 20 km kamen dann die ersten kleinen Häuschen in unser Blickfeld, immer schwer bewacht von einem Rudel laut kläffender Hunde, welche mit Sicherheit noch nie solch komische Gestalten mit Helmen auf dem Kopf und zweirädrigen Fahrzeugen gesehen haben. Zu diesen abseits gelegenen Häuschen gabs keine Stromzuleitung, gekocht wird dort noch über offenem Feuer. Bonny hat sich mit einem einem dieser dort lebenden "Einsiedler" unterhalten. Das Fazit war eindeutig, so lange er dort lebt und dies ist schon sein ganzes Leben, seien noch nie Fahrradfahrer dort vorbei kommen.


Nach diesem Gespräch wurde es noch einmal richtig, richtig schwer. Ein Wahnsinnsanstieg mit fast nur schieben (ich denke, dass wir dort auf dem höchsten Punkt unserer Tour waren und zwar sicher so um die 900 - 1000 m hoch, der höchste Gipfel dort gleich neben der Strecke ist über 1.200 m hoch) und eine nicht enden wollende Abfahrt, die straßentechnisch so mißerabel war, dass wir meistens nur zwischen 7 und 10 km/h bergab fahren konnten, bzw. sogar an manchen Stellen bergab geschoben haben.







Endlich hatte sie uns wieder - die Zivilisation ;-) Es ist doch um einiges angenehmer, wenn die Räder über gepflegten Asphalt rollen! Nun ging es noch ca. 20 weitere Kilometer der Landstraße 4006 entlang bis wir wieder auf dem Highway Nr. 4 unserem Ziel in Ranong entgegenrollen konnten.

Am Ende des Tages waren es "nur" 77 km, aber es war ein kleiner Gewaltakt, der uns schon ein wenig an unsere physischen Grenzen gebracht hatte. Nicht nur die pure Kraftanstrengung belastet, es gab an dem Tag eine unglaubliche Luftfeuchtigkeit. Die Sonne kam nur gelegentlich zum Vorschein und es nieselte einige male. Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nie so extrem geschwitzt, wie auf dieser Strecke durch den Dschungel.


Noch ein großes Kompliment an die Firma Schwalbe!! Unsere Schwalbe Marathon Plus Reifen (27.5 x 1.50) sind für alles gemacht aber nicht für so eine Strecke mit so einem Untergrund. Wir sind mittlerweile über 2000 km "unplattbar" gefahren und mit den Reifen echt zufrieden!


Die Tour auf Google Maps
https://goo.gl/maps/xFs7jLpcdBD2