auf dem Gipfel des Khao Lo Muak

auf dem Gipfel des Khao Lo Muak
.....einfach nur glücklich !!

Freitag, 16. Juni 2017

Bike Touren auf Korfu - wir fahren auf einem höheren Level

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich mit Bonny das erste mal auf Korfu war. Das ist jetzt 5 Jahre her. Als ich ihr damals erzählte, bzw. zeigte, wo ich schon überall mit dem MTB auf der Insel herum gefahren bin, da hörte ich immer nur folgendes: "Nie im Leben werde ich hier Fahrrad fahren, das kannst du vergessen!"

Nun sind ein paar Jährchen vergangen, viele Bike Kilometer wurden in der Zwischenzeit herunter gestrampelt, allerdings auf Korfu hielt sich das bisher echt in Grenzen. Das Inselprofil ist halt nichts für "Samstag nachmittags Eisdielen Vorbeifahrer"  :-) 
2016 wollten wir schon Touren fahren, die mehr als 35 km lang waren, aber es war für Bonny sehr schwer, nicht zuletzt wegen Ihrer Allergie im letzten Jahr, die sie doch stark belastete. 

Dieses Jahr haben wir uns ganz langsam gesteigert. Aber vor allem Bonny hat sich massiv gesteigert!! Einige kleine Fahrten bis ca. 35 km, dann einige Touren bis 45 km und dann plötzlich löste sich ein gigantischer Knoten: Eine Bike Tour mit 84 km und eine mit 101,5 km!!!

Die 84 km Tour führte uns von unserer Hausbucht Arillas über den Troumpeta Pass bis nach Korfu-Stadt und von dort ein Stück entlang der Ostküste Korfu's über Ano Korakiana bis hinauf zum Bergdorf Sokraki und weiter über das Berddörfchen Nimfes wieder zurück ans Meer nach Arillas.

Die 101 km Tour begannen wir in Korfu-Stadt, bis dorthin fuhren wir mit dem Auto. Wir mussten zuerst einen Höhenzug südlich von Korfu-Stadt erklimmen und fuhren dann in der Mitte der Insel runter bis nach Messonghi, weiter der Ostküste entlang bis Agios Nikolaos und Lefkimi. Unser Ziel war die südlichste Ortschaft Korfu's, das fest in englischer Touristenhand befindliche Kavos. Von dort aus wieder zurück auf verschlungenen Sträßchen zur Ostküste und dann weiter bis nach Korfu-Stadt.

Die Griechen in unserer Nachbarschaft schütteln den Kopf, ob unserem verrückten Hobby, im Sommer Fahrrad fahren ist bei denen einfach unmöglich. Egal, es macht uns Spaß ohne Ende und nach so einer Megatour stellt sich eine unglaubliche Zufriedenheit ein, die man nicht mehr missen möchte.
Ich kenne dieses Gefühl, für Bonny ist es neu  -  und sie hat "Blut geleckt"!!

Nachfolgend eine Zusammenstellung von schönen Fotos beider Touren:

am Yachthafen Spilia in Korfu-Stadt

am Strand von Ipsos

im Hintergrund Ano Korakiana

Bergdörfchen Nimfes

Bergdörfchen Nimfes

Aufstieg zum Bergdorf Sokraki





durch die wilde Olivenwald Pampa

kurze Pause mit Kraftriegel

NEIN, das Auto ist nicht verkäuflich!!

das auch nicht.....

.......und der schon gar nicht

schon wieder Kraftriegel??

südlich von Messonghi an der Ostküste



Lefkimi  -  ganz unten im Süden Korfu's


St. Petros Strand in Kavos an der Südspitze von Korfu

Im Süden Korfu's  -  Blick hinüber zum griechischen Festland
Spartera  -  winziges Dorf mit einem Pantopolio (kleiner Gemischtwarenladen, der auch Getränke und kleine Essen verkauft.......

...........das ist noch das ursprüngliche Griechenland

griechische Bushaltestelle

 

Dienstag, 6. Juni 2017

Von Lörrach nach Korfu - eine Reise durch 8 Länder - Teil 2

Am Dienstag, 9. Mai 2017, verließen wir nach ausgiebigem Frühstück den Lido di Venezia mit der Autofähre Tronchetto und fuhren auf der Autostrada in Richtung Triest. Kurz nach der Hafenstadt Triest (von hier aus kann man auch Autofähren in Richtung Griechenland nehmen), verließen wir die Autostrada und fuhren auf Landstraßen weiter in Richtung der kroatischen Küstenstadt RIJEKA. 

 


Auf diesem Weg mussten wir aber noch ein kurzes Stück durch SLOWENIEN fahren, was wir zum Volltanken unseres Autos nutzten. Ich hatte vor unserer Abreise die Spritpreise in den einzelnen Ländern gecheckt und SLOWENIEN war die 2. günstige Möglichkeit zu tanken, nämlich 1,26 Euro/L (noch günstiger war's nur noch in Albanien mit 1,21 Euro/L).

In der Nähe der Stadt Starod überquerten wir die Grenze von SLOWENIEN nach KROATIEN und fuhren dann ab RIJEKA nur noch auf der alten Küstenstraße, der "adriatischen Magistrale", bis runter ans Ende von MONTENEGRO.


Bis hier her war das Wetter echt bescheiden. Stürmisch und regnerisch und echt saukalt. Je weiter wir in KROATIEN nach Süden fuhren, desto besser wurde das Wetter. Kalt blieb es trotzdem und sehr stürmisch. Zwischen RIJEKA und SPLIT weht hier sehr häufig die Bora, ein eiskalter Fallwind mit hohen Windgeschwindigkeiten. 



in Karlobag haben wir eine schöne und schmackhafte Mittagspause eingelegt




Wenn das Wetter besser gewesen wäre, hätten wir noch einen kleinen Abstecher zu den Plitwitzer Seen gemacht (jetzt werden alle Karls May Fans große Augen bekommen  -  Winnetou und Old Shatterhand  -  die ganzen Filme wurden dort gedreht!). Aber der Himmel hing voller Regenwolken über den Bergen, es wäre vermutlich kein schöner Ausflug geworden. 
So sind wir bis kurz vor Split durchgefahren um dort eine weitere Übernachtung auf unserer Reise zu machen. Wir haben uns in TROGIR in ein schönes Hotel einquartiert. 3. Stock mit tollem Ausblick über die ganze Bucht. Das Hotelzimmer war klasse, bis auf die Matratze. Wir haben diese Nacht quasi auf Watte geschlafen..... extrem zu weich das Ganze!



kurz vor der Grenze nach Bosnien-Herzegowina  -  super fruchtbares Tal



nur wenige Kilometer sind es durch Bosnien-Herzegowina  -  nach ein paar gefahrenen Kilometern ist man schon wieder in....... siehe unten :-)

........richtig: Kroatien!!

Dubrovnik!!! Sehr alt, sehr teuer und sehr viele Besucher!!

2 tolle Typen aus Frankreich, fahren mit Ihren Bikes durch 22 Länder von Europa nach Asien und wieder zurück! Viele träumen davon, die beiden machen es!

Dubrovnik vor der Altstadt
hier strömen die internationalen Touristen in Massen, 10.000 Personen nur in der Altstadt pro Tag sind keine Seltenheit













Schön ist Dubrovnik, vorallem die Altstadt!! Wenn bloß die vielen Touris nicht wären. Klar, es bedeutet gewaltigen Umsatz für alle, die vom Tourismus  leben. Die Eintrittspreise, 20 Euro pro Person nur für die Stadtmauer, sind gewaltig. Aber es lohnt sich! Essen und Trinken sind fast so teuer wie in Venedig. Die Stadtverwaltung will jetzt die Touristenströme begrenzen. Es sollen nur noch max. 8.000 Menschen pro Tag in die Altstadt rein dürfen. 

Wir fuhren am frühen Nachmittag weiter in Richtung Montenegro, dort wollten wir ein weiteres mal übernachten.





Wir fuhren bis zu einem See, den man auf der Straße umrunden kann. Schneller geht es jedoch mit einer kleinen Autofähre für 4,50 Euro (die nehmen in Montenegro keine kroatische Währung an, es muss der Euro sein  -  allgemein gültiges Zahlungsmittel!). Auf der anderen Seeseite angekommen fuhren wir noch bis zur Ortschaft Sveti Stefan und folgten einem Hinweisschild eines Hotels. In einem kleinen Dorf am Hang haben wir dann in einer urigen Unterkunft mit angeschlossenem Restaurant übernachtet. Wenn ihr irgendwo in einem Reiseführer lesen solltet, dass die Lebenshaltungskosten in Montenegro noch sehr niedrig sind, dann könnt ihr das als Fake-News abtun. Übernachten 50 Euro, Abendessen 50 Euro. Essen war echt gut, aber eben absoluter Touripreis! Der Wirt sprach gut deutsch, war ein echtes Balkan-Schlitzohr. Er erzählte unglaubliche Stories  -  mit dem Schnellboot in 6 Stunden runter nach Griechenland, auf Korfu irgendwo gut gegessen, ne Nacht auf dem Boot geschlafen und dann wieder zurück über die Adria nach Montenegro. Glaub ich gerne... er wollte mir aber nicht sagen, was er da runter transportiert hat :-)

schöner Ausblick beim Sliwowitz trinken mit dem Wirt :-)
Am Morgen sah das dann so aus  -  nicht schlecht, oder??


Wir verließen Montenegro nach ca. 1 stündiger Fahrt in Richtung Süden. Ein kleiner Grenzübergang, mitten in der Pampa, war unser Ziel. Die Fahrt dorthin war gekennzeichnet von nur einem Faktor: Je weiter südlicher wir kamen, desto schlechter und enger wurden die Straßen und desto verrückter wurde der Fahrstil der anderen Verkehrsteilnehmer. Da ich "Thailand geschulter Autofahrer" bin, machte mir das nichts aus, Bonny stand nicht nur einmal kurz vor dem "Herzkasper"
Wir haben es überlebt und mussten dann am albanischen Grenzübergang nur ca. 40 Minuten warten, bis wir rüber durften.

an der Grenze von Montenegro nach Albanien  -  die Reifen hatten teilweise nahezu kein Profil mehr
In Albanien fuhren wir dann in grobe Richtung der Hauptstadt Tirana und dann weiter in Richtung der Hafenstadt DURRES, die an der Adria liegt. In DURRES hatten wir uns dann kurz verfahren aber von einem jungen Albaner in perfektem Englisch den Weg erklärt bekommen. Unser neues Ziel war nun VLORE, ebenfalls eine Hafenstadt an der Adria. 

Die Fahrt durch das albanische Inland ist unspektakulär. Man sieht unzählige Tankstellen (Sprit sehr billig) und bei ner kleinen Fahrpause ist man hoch erfreut, dass sehr, sehr gute Cappuccini für sagenhafte 90 Euro-Cent angeboten werden. 
Die Hafen- und Touristenstadt VLORE ist momentan eine riesige Baustelle. Die komplette Strand- und Hafenpromenade ist ein einziger Rohbau. Keine Ahnung wer dort diesen Sommer Urlaub machen will.

Das nur nebenbei, die schönste Strecke kommt ab VLORE, wenn man in Richtung SARANDE fährt. 




Nach vielen Bergkilometern hatten wir die Passhöhe erreicht und vor uns lag die Adria...... und KORFU war in der Ferne schon zu sehen :-))





unterhalb der Passhöhe gibt es einen Wanderweg auf den Gipfel des Berges

lange Strände unten am Meer und im Hintergrund die Diapontischen Inseln vor Korfu

Diese Fahrt von der Passhöhe bis nach Sarande, ca. 65 km, waren mit das Schönste, was ich je in meinem Leben gefahren bin. Super Landschaften, ständiger Höhenwechsel, Kurven ohne Ende, immer das Meer vor der Nase, ursprüngliche Bergdörfchen, die an den steilen Hängen zu kleben scheinen. 
Immer wieder Schafherden, die auf der "Hauptstraße" ihres Weges gingen oder auch Ziegenherden, die an den steilen Hängen an allem herum knapperten was sie fanden.
In einem Reisebericht wurde ein "U-Boothafen" beschrieben, der noch aus den Zeiten von dem albanischen Diktator Enver Hodscha stammte. Auch den haben wir im Vorbeifahren gesehen.


Zugang zum U-Boothafen
 


Überbleibsel einer tiefgreifenden Paranoia  -  100.000ende von Bunkern im ganzen Land verstreut

albanische Bergdörfer an der Straße nach Sarande

Strandpromenade in Himare  -  einem schnuckeligen Touristenort

Blick von unserem 20 Euro / Nacht Promenadenlage Hotel

es lässt sich gut leben in Albanien :-))
Bis Sarande zieht es sich auf dieser Strecke. 65 km können so lang sein, dass wir beschlossen, in HIMARE noch mal zu übernachten. Wenn wir in unserem momentanen Leben etwas haben, dann ist es doch Zeit, oder?

Wir fanden ein kleines Hotel, direkt an der Strandpromenade, Zimmer mit tollem Blick für 20 Euro / Nacht. Also da kann man nicht meckern. Das Abendessen mit allem was satt macht (Hühnchen, Lamm, Salat, Käse vom Grill und Bier) hat grad mal 17 Euro gekostet. Für das Geld kriegst du in Venedig grad mal 2 Bier! 

Was mich sehr erfreut hat, die Albaner nehmen Ihre Anstrengungen in Sachen Tourismus echt Ernst. Alles sauber, nirgends Müll und die Leute sind so was von freundlich. Und da dort viele auch griechisch sprechen, war die Verständigung für uns kein Problem :-)

Am nächsten Morgen frühstückten wir direkt an der Strandpromenade und machten uns dann auf den Weg nach Sarande und weiter zum griechischen Grenzübergang. Diese Strecke hatte ich ja schon mal in einem Reisebericht mit den Bikes nach Albanien beschrieben.

Der Rest ist schnell erzählt: Fahrt nach Igoumenitsa, Fähre nach Korfu und Fahrt zu unserem Häuschen in Arillas. 

Nach zum Teil sehr spannenden und interessanten 2118 km hieß es wieder: Willkommen zurück auf Korfu!