Am
vergangenen Sonntag, 19.6.2016, sind wir zur Esel-Rettungsstation bei
Palaiokastritsa gefahren. Die Engländerin Judy Quinn hatte im Jahr 2004
ihren ersten Esel aufgenommen und in der Folgezeit kamen immer wieder
neue Esel dazu. Die Esel auf Korfu, welche schon im 18. Jahrhundert von
Malta aus nach Korfu eingeführt wurden, haben eine lange Tradition auf
der Insel. Sie wurden immer als Lastenträger in der Landwirtschaft
genutzt. Viele dieser liebenswerten Grautiere (die eigentlich gar nicht
alle grau sind) mussten sicherlich 10 oder mehr Jahre für ihre Besitzer
regelmäßig schwere Lasten (Holz, Olivensäcke) tragen. Ich habe schon
Esel gesehen, die ein Leben lang die Tragegestelle auf ihren Rücken
tragen mussten. Zum Teil schon eingewachsen ins Fell mit schweren
Schäden auf dem Rücken des Tieres.
Die Esel auf Korfu wie auch in ganz Griechenland, verlieren aber immer
mehr an Bedeutung. Man sieht sie "bei der Arbeit" nur noch höchst
selten. Doch was tut man mit einem alten Esel oder einem kranken Esel??
Da machen es sich die Korfioten leider sehr einfach. Man verkauft ihn
entweder an "fliegende Händler" nach Italien, wo sie geschlachtet werden
oder man bringt ihn zum CDR. So mancher Esel wurde einfach
"ausgesetzt". Entweder wurde er dann zufällig gefunden oder ist
elendlich gestorben.
Seit Gründung des CDR wurden dort schon über 400 Esel aufgenommen. Viele
der Esel haben ihre letzten jahre dort auf dem Hof verbracht oder so
mancher, der mehr Glück hatte, wurde erfolgreich nach England oder nach
Österreich vermittelt und verbrachten dann dort ihre letzte Zeit auf
sog. "Gnadenhöfen". Aktuell sind 43 Esel in der Rettungsstation. Es sind
zum Teil kranke oder einfach nur alte Esel. 2 sind komplett erblindet.
Auf jeden Fall soll allen ein artgerechter und möglichst beschwerdefreie
Lebensabend gewährleistet werden. Die Eselstation hat endlich seit
einigen Jahren eine feste Heimat gefunden. Judy musste mit ihren Eseln
schn einige male umziehen, sei es wegen bösen Nachbarn oder einfach nur,
weil der Platz zu klein wurde.
Den CDR "am Laufen zu halten" ist eine sehr arbeits- und finanzintensive
Angelegenheit und ohne Spenden wäre das alles nicht zu bewerkstelligen.
Freiwillige Helfer, sog. Volunteers, geben sich im Sommerhalbjahr die
Türklinke in die Hand, es sind eigentlich immer junge Hlelfer aus allen
möglichen Ländern dort anzutreffen. Nicht so gut sieht die Situation im
Winterhalbjahr aus, da mangelt es ganz klar an der entsprechenden
Unterstützung.
Wer die Arbeit des CDR gerne unterstützen möchte, egal ob mit einer
monetären Spende, einer "Esel-Patenschaft" oder persönlich vor Ort, dem
sei die Website des CDR ans Herz gelegt. Dort kann man alle
Informationen abrufen und Kontakt mit Judy Quinn oder einem anderen
Verantwortlichen aufnehmen.
Nachfolgend nun ein paar Impressionen vom Eselhof auf Korfu:
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