Nachdem wir nur etwa 40 km von Prachuap Khiri Khan entfernt waren, begann es zu regnen. Zuerst nur ganz wenig, dann immer stärker. Je weiter wir in den Süden Thailands kamen, desto ungemütlicher wurde es. Wir fuhren in ein richtiges Monsungebiet. Tja, als ich das Wetter vor 4 Tagen das letzte mal gecheckt hatte, war von einem Monsun noch nix zu sehen. Wir fuhren also im Regen bis nach Koh Lanta!
Für die knapp 600 km brauchten wir fast 10 Stunden. Am Hua Hin Pier auf dem Festland angekommen brauchten wir nicht lange auf die nächste Autofähre zu warten, die fahren alle 30 Minuten. Die Überfahrt dauerte ca. 20 Minuten und schon waren wir auf der Insel Koh Lanta.
Koh Lanta besteht eigentlich aus 2 Hauptinseln, Koh Lanta YAI (die große) und Koh Lanta NOI (die kleine). Da die kleine Insel nur sehr spärlich bewohnt ist und die vielen tollen Strände sich alle an der Westküste von Koh Lanta YAI befinden, hat sich der Tourismus ausschließlich nur dort angesiedelt.
Koh Lanta YAI ist ca. 28 km lang und max. 6 km breit. Die Insel hat ca. 20.000 Einwohner, von denen der überwiegende Teil Muslime sind, so wie sehr häufig in den südlichen Provinzen Thailands. In einigen Südprovinzen findet hauptsächlich seit dem Beginn der 2000er Jahre ein bewaffneter Kampf von muslimisch geprägten Rebellen gegen die Regierung Thailands statt. In diesen Konflikten fanden bislang weit über 6500 Menschen den Tod, Anschläge mit Toten gehören hier fast schon zum Alltag.
Auf Koh Lanta leben alle Religionen friedlich mit einander, sie wären auch schön doof wenn nicht, denn alle leben vom Tourismus und von dem leben sie offensichtlich gar nicht schlecht.
Nachdem wir abends auf Koh Lanta angekommen waren, suchten wir uns erstmal einen Platz zum Schlafen. Nach kurzem suchen quartierten wir uns für 2 Nächte in einem kleinen Resort, direkt am Klong Nin Beach ein. Noch in der ersten Nacht fing es an zu schütten und hörte erst am nächsten Vormittag auf. Trotz leichtem Regen, fuhren wir über den Berg in der Inselmitte hinüber zur Ostküste und schauten uns "The Royal Old Town" an, ein kleiner Ort mit Schiffsanlegerpier. Die alten Holzhäuser sehen echt schnuckelig aus und in einem kleinen Restaurant haben wir einen sensationellen Cappuccino serviert bekommen.
Bei dieser ersten Fahrt durch die Insel wird gleich deutlich, was für eine tropische Vegetation vorherrscht. Sattes Grün wohin das Auge blickt! So eine extreme Vegetation habe ich bisher in meinem Leben nur auf der DomRep erlebt.
Nachdem der Regen dann tatsächlich nachgelassen hatte, haben wir unsere Bikes, die natürlich auch mit auf unsere Reise durften, ausgepackt und wir sind dann die ersten Kilometer an der Westküste entlang gefahren. Tolle Vegetation, ich muss mich wiederholen :-)
Nach kurzen 20 Kilometern war der Nachmittag auch schon fast vorbei und wir haben noch einen kleinen Strandspaziergang vom Resort aus unternommen. Das Wetter hatte gute Laune, nur noch große, fette und dunkle Regenwolken schoben sich von Osten nach Westen. Aber es blieb trocken. Der Klong Nin Strand ist einer der schönsten Strände auf der Insel und nicht so überlaufen, wie die beiden anderen Hauptstrände weiter nördlich.
Hier ein paar schöne Fotos von Kneipen, Unterkünften und einem gigantischen Sonnenuntergangsspektakel:
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Pool von unserem Resort |
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Unser Resort |
Was ich absolut obergeil fand war unser Badezimmer. Es ist ein "open air Badezimmer", d.h. der Duschbereich steht im Freien (von oben gesehen) und ist mit Kies und Natursteinplatten am Boden ausgelegt. Die Wände waren in einem genialen Betonputz gestaltet, super Idee und ganz gut gemacht! Auf dem Foto sieht das aus wie verschimmelt, ist es aber nicht!! Am Rand sind Grünpflanzen eingebettet! Eine Regendusche hat das alles komplettiert. Sowas ist ein toller Luxus - sollte man immer haben ;-)
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gemütliches Schnuckelbettchen |
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auf der Terrasse |
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super bepflanzte Anlage!!! |
Am Nachmittag haben wir dann mal wieder eine Biketour gemacht und den einen oder anderen echt steilen Anstieg, bzw. rasante Abfahrt bewältigt.
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der Kerl war echt nicht klein und hatte gut und gerne von Kopf bis Schwanzende ca. 1,80 m |
Heute an unserem letzten Tag haben wir mit unseren Bikes 55 km bei schöner Hitze abgestrampelt. Wir sind hoch bis zur Nordspitze der Insel, dann über die Brücke rüber nach Koh Lanta NOI und dort einige Kilometer südlich gefahren. Auf unserem Rückweg haben wir an einem hübsch gestalteten Cafe halt gemacht. Witzig dabei war, dass das Lanta's Cafe erst vor wenigen Wochen eröffnet hatten und wir somit zu den ersten ausländischen Gästen gehören :-)

Mit den beiden Betreibern haben wir uns lange unterhalten. Total sympathische junge Leute. Eine ihrer Spezialitäten, die in ihrem Dorf gebacken werden sind Pfefferkekse!! Super Geschmack!
Auf unserem Heimweg, hatten wir irgendwann Hunger und haben an einer kleinen Fressbude halt gemacht, einer dieser Buden, an der die meisten Touris vorbei fahren, weil die halt nicht so einen cleanen Eindruck machen. Die Betreiberin, eine alleinstehende Muslima, hat ihren Laden auch erst vor kurzem eröffnet und wir waren tatsächlich die ersten "Farangs", die dort gegessen haben. Sie war so erfreut ob dieser Tatsache, dass sie sofort ein Foto von uns mit ihr zusammen machen wollte. Bitteschön....kein Problem!
So, und dann noch ein kurzer Halt an einem weiteren tollen Strand und dann wurden die Bikes auch schon wieder auf unseren Pickup verladen. Morgen früh geht es weiter in Richtung Malaysia. die nächste Station wird die Insel Penang sein. Das Hotel ist bereits gebucht :-))
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Phra Ae Beach |
Moment, jetzt fehlt aber noch was. Unser Lieblingslokal, welches wir natürlich heute Abend zum dritten und letzten mal besucht haben. Es hat keinen Namen und ist deshalb wohl noch ein Geheimtipp. Obwohl es an der Hauptstraße (na ja, ist eher nur eine schmale Betonpiste), aber ziemlich unten im Süden liegt. Super leckeres Essen, zubereitet von einer Muslima mit ihren beiden Töchtern. Alkohol gibts aber in dem Laden nicht. Machts nix, wir würden dort gerne immer wieder zum Essen hinfahren!!
wie lange diese Stelzen noch halten?? |
unser "Stammtisch" |
FAZIT:
Koh Lanta war eine "Kurzreise" wert, für einen längeren Urlaub würde ich mich wohl nicht dafür entscheiden. Dafür ist einfach zu viel Massentourismus auf der Insel. Wir sind jetzt noch am Anfang der Saison hier gewesen, ich will nicht wissen wie es im Januar und Februar hier zugeht. Mopeds ohne Ende!! Das Publikum ist in der Hauptsache zwischen 20 und 30 Jahre alt, dementsprechend wird diese Zielgruppe umworben: Full-Moon Party hier und Half-Moon Party dort. Sogar für Mushroom und Dschungel Parties wird geworben. Die machen hier eindeutig der Insel Koh Panghan Konkurrenz! Dazu die üblichen Touri-Attraktionen wie Snake-Shows, Elefanten-Touren, Monkey-School und andere Dinge, die uns eher abschrecken als anziehen.
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