Am 16.3.2018 kamen wir am Spätnachmittag in Nong Khai an. Die Fahrt über Khon Kaen und Udon Thani war problemlos, auf der gesamten Strecke gab es nur einen Checkpoint mit Polizeikontrollen. Alle die zu schnell gefahren sind, wurden rausgezogen (Geschwindigkeitskontrollen häufen sich zusehends). Generell scheint dort oben im Nordosten Thailands die Polizeidichte etwas kleiner zu sein als bei uns im Süden, man sieht zumindest die "Raubritter der Landstraßen" dort nicht so oft.
Nong Khai
ist die Hauptstadt der gleichnamigen nordostthailändischen Provinz und
hat ca. 63.000 Einwohner. Aufgrund ihrer besonderen Lage am Mekong und
der Nähe zu Laos, ist Nong Khai eine besondere Stadt, einerseits voller
Leben und andererseits irgendwie total relaxt. Durch eine Mischung der
Thai und Lao Lebensweise entwickelte sich ein einzigartiger Lebensstil,
welcher sich von anderen Teilen Thailands unterscheidet und welcher
insbesondere bekannt ist für seine Wärme, Freundlichkeit und
Hilfsbereitschaft. In der Region wird vorwiegend der Isaan Dialekt
gesprochen (mit dem Bonny so manches mal ihre liebe Mühe hatte), der
sich aus einer Mischung aus Thai und Lao entwickelt hat. Ausserdem
sprechen viele Einwohner auch ein wenig Englisch, Chinesisch und
Vietnamesisch. Der Hauptgrund hierfür liegt schon einige Jahrzehnte
zurück. Während des Vietnamkrieges sind viele laotische, vietnamesische
und auch chinesische Flüchtlinge hier aufgenommen worden, welche dann
nach dem Krieg sich hier eine neue Heimat aufgebaut haben.
Nong
Khai ist für viele Ausländer ein beliebter Stop zwischen Thailand und
Laos. Viele, so wie wir, kommen hier her um z.B. den sog. "Visa-Run" zu
erledigen oder einfach ein paar Tage zu relaxen nach einer Laos Tour
oder vor einem Laos Trip.
Wir bezogen unser Appartement, welches ausgesprochen groß war und in einer kleinen Seitenstraße nur unweit von der Mekong Promenade lag. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, schlenderten wir am frühen Abend die Promenade den Mekong rauf und runter und entschieden uns auf einem der schwimmenden Restaurants zu Abend zu essen. Wir hatten schon weitaus bessere Entscheidungen in Sachen Essen getroffen, das Restaurant war sein Geld nicht wert! Die Location als solches war klasse, das Essen leider nur max. durchschnitt. Und dieses mittelprächtige Essen kostete dann 1.000 Baht (ca. 26 Euro), was für Thailand alles andere als günstig ist.
Nach dem "Mekong-Restaurant-Reinfall" suchten wir uns an der Promenade eine schön gelegene Kneipe mit Blick auf den Mekong River bis hinüber nach Laos und ließen den Abend relaxt mit ein paar "Absackern" ausklingen.
Nachfolgend ein paar Fotos von der Mekong Promenade:
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Wat Lamduan |
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Wat Lamduan |
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Rentnerplausch am Nachmittag |
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Kinder spielen "Kaufmannsladen" |
Es gibt viele Sehenswürdigkeiten in und um Non Khai, welche sowohl Thai als auch ausländische Touristen anziehen. Zum einen sind unzählige Tempelanlagen, kleine und große, zu besichtigen. Ich kann mich nicht erinnern, wo ich in Thailand dermaßen viele Tempel in einer derartigen Dichte gesehen habe.
Ein absolutes Muss für jeden Nong Khai Besucher ist Sala Kaew Kou.
Ein bizarrer Park (liegt ein paar km außerhalb von Nong Khai) mit
riesigen Skulpturen (manche über 20 Meter hoch). Nachdem Künstler Luang
Pu Bunleua Sulilat, aus seinem Geburtsland Laos verstossen wurde, kaufte
er 1978 das Gelände in Nong Khai und erbaute den Park. Sowohl eine
Mischung aus buddhistischen und hinduistischen Ideologien, als auch
Darstellungen des Animalismus dominieren seine Werke. Besonders
bemerkenswert ist der „Kreis des Lebens“, eine Ansammlung an Statuen,
welche Stationen des Lebens und mögliche Einflüsse wiederspiegelt.
Tatsächlich betritt man das Innere der Kreises durch einen Tunnel und
ein Tor, welche die Genitalien der Eltern darstellen.
Luang Pu
wurde in der Region sehr verehrt und noch heute kann man seinen
mummifizierten Leichnahm im dritten Stock des Hauptgebäudes besuchen
(war bei unserem Besuch leider geschlossen).
Ein ähnlicher
Skulpturenpark existiert drüben in Laos, ca. 30 Kilometer südlich von
Vientiane, wo man Luang Pu's früheren Kunstwerke bestaunen kann. Diesen
haben wir bei unserem Laos Besuch natürlich auch angeschaut. Er ist
jedoch nicht so schön und beeindruckend wie der Sala Kaew Kou.
Da wir ja vorallem auch
zum Radfahren nach Nong Khai gekommen sind, haben wir die Gegend mit
unseren Bikes an beiden Tagen erkundet. Am 1. Tag sind wir ca. 70 km den
Mekong in nördliche Richtung abgeradelt und am 2. Tag dann ca. 50 km in
südliche Richtung. Ich muß sagen, es ist eine schöne, entspannte Art
dort mit den Bikes zu fahren. Teilweise kilometerlange Radwege direkt am
Mekong Ufer, wirklich toll!! In nördlicher Richtung haben mir vorallem
die großen Tabak- und Chilifelder gefallen, im südlicher Richtung haben
der Mekong mit seinen unglaublich breiten Sandstränden beeindruckt.
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diese Wats gabs alle paar Kilometer |
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Blickrichtung Norden |
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links Tabak und rechts Chili |
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Chili Feldarbeiter |
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Tabak beim Trocknen |
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Tabak und Buddha |
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über diese Brücke fahren wir übermogen nach Laos |
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der Wasserdrache wird sehr verehrt |
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deutsches mittelständisches Unternehmen aus Nagold mit Filialen auf der ganzen Welt |
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Reisfelder |
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Sandinseln im Mekong |
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südlich von Nong Khai - kilometerlange beste Mekong Promenade - außer uns kein Mensch dort |
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jetzt wird demnächst die Badesaison eröffnet |
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diese Angelmethode hatte ich bislang noch nie gesehen |
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leider nix gefangen |
Beim nächsten Post fahren wir dann mit unseren Bikes über die 1. thailändisch / laotische Freundschaftsbrücke rüber nach Laos.
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