auf dem Gipfel des Khao Lo Muak

auf dem Gipfel des Khao Lo Muak
.....einfach nur glücklich !!

Samstag, 19. Mai 2018

Mit dem Fahrrad nach Vientiane / Laos

Am 19.3.2018 fuhren wir mit unseren Bikes von unserem Appartement in Nong Khai in Richtung der 1. Freundschaftsbrücke, welche Thailand mit Laos verbindet. Diese Brücke wurde im April 1994 eröffnet und es waren nur wenige Kilometer, bis wir die thailändische Immigration erreichten, welche direkt am Brückenbeginn zu finden ist. Das "Ausstempeln" verläuft unproblematisch, der Beamte war ein echt Lustiger und hat uns sogar noch auf Deutsch verabschiedet! Wir schoben unsere Bikes durch die Immigration und fuhren dann über die 1.774 m lange Brücke über den Mekong River nach Laos






Auf der anderen Mekongseite hatten wir dann Laos erreicht und wir fuhren direkt zur dortigen Immigration. Es war relativ viel los dort, viele Ausländer standen an Schaltern oder saßen an Tischen und füllten offensichtlich die Visa-on-Arrival Formulare aus. Es ist alles sehr gut beschildert und man findet sich leicht zurecht. Ich ging zum entsprechenden Schalter und holte für uns die notwendigen Formulare, welche dann nach ca. 15 Minuten auch alle ordentlich ausgefüllt waren. Anschließend mit Formularen, jeweils einem Paßfoto und für jeden Visaantrag noch 30 US-Dollar zurück zu einem der anderen Schalter und danach noch ca. 10 Minuten warten. Wir wurden aufgerufen und hielten nur Augenblicke später unser 30-Tages-Visum für Laos in den Händen. Nachdem wir alle Daten überprüft hatten (sollte man immer gleich tun, falls sich Fehler eingeschlichen haben, welche unbemerkt dann bei der Ausreise extreme Schwierigkeiten bereiten können) stiegen wir wieder auf unsere Bikes und radelten aus dem Immigrationbereich hinaus. Fotos von der Immigration gibts leider nicht  -  es ist verboten in diesem Bereich zu fotografieren!!


Das erste was auffällt....... RECHTSVERKEHR!!!!! Wenn man monatelang nur Linksverkehr gewohnt ist, dann fällt die Umstellung immer wieder schwer :-)


Wir fuhren die Straße entlang in Richtung der laotischen Hauptstadt Vientiane, welche ca. 25 km nordwestlich des Grenzübergangs liegt.
Vientiane ist seit 1975 die Hauptstadt der demokratischen Volksrepublick Laos und ist das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum des Landes. Vientiane hat laut offiziellen Angaben ca. 350.000 Einwohner, das gesamte Ballungsgebiet soll jedoch weit über 600.000 Einwohner zählen.
Wenn man mit dem Fahrrad die Hauptverkehrsader Richtung City (so stand es auf dem einzigen Verkehrsschild, das wir gesehen haben) fährt, dann macht das nicht viel Spaß. Der Verkehr ist enorm, unzählige Mopeds, Autos, Busse und vorallem Lkws dröhnen an einem vorbei. Die Geräuschkulisse ist abartig und von den Abgasen will ich erst gar nicht anfangen.
Es herrscht auch ein enormes Treiben rechts und links der Hauptstraße. Überall kleine und größere Geschäfte aller Art, kleine Streetfoodläden, Autohäuser, dazwischen modernere Wohnhäuser, aber auch bitterarm erscheinende Holzhäuschen mit windschiefen Wellblechdächern. Auch an der größten und einzigen Brauerei von Laos sind wir vorbei gefahren. In Laos gibt es nur eine Biermarke.... das BEER LAO. Es wird helles Pilsner und ein dunkles Starkbier hergestellt. Beides schmeckt köstlich!



Wir waren auf jeden Fall froh, dass wir nach ca. 15 km nach links in Richtung Mekong abbiegen konnten. Ein Abbiegen vorher war uns zu riskant, da bislang alle abzweigenden Straßen sofort in Lehm- und Kiesstraßen übergingen und wir hatten keine Ahnung wo diese Sträßchen hinführten.
Wir fuhren nun am Mekong entlang und ab da wurde es etwas entspannter. In dieser Gegend befindet sich auch die US-amerikanische Botschaft, ein riesen Areal, hochgesichert und bestens bewacht. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel, das direkt an den Mekong grenzende Stadtviertel, die "Mekong Riverside Area", wo sich ja auch unser vorgebuchtes Hotel befindet.

Wir radelten an verschiedenen Hotelkomplexen (alles fest in chinesischer Hand) vorbei und auch an der Statue des Königs Anuvong (1767–1829), König des laotischen Königreiches Vientiane von 1805 bis 1828




Unser Hotel "Mekong Riverside" war echt schwer zu finden. Die GPS-Koordinaten von Booking.com waren komplett falsch, sogar die Verortung auf Google Maps war total daneben. Nach längerem Suchen und fragen haben wir das "HOTEL", das eigentlich gar kein Hotel ist, doch noch gefunden. Der Betreiber, ein lustiger Laote, der viele Jahre in Frankreich und den USA gelebt hat, hat dort in Vientianne ein Haus gekauft und im EG eine wirklich schicke Boutique eröffnet. Links daneben war ein Eingang, über welchem ein handgemaltes Schild "Mekong Riverside" angebracht war. Alles jedoch so klein, dass echt "keine Sau" dieses Schild jemals zur Kenntnis nehmen wird. Ich habe das mit ihm besprochen, er hat mir auch sehr interessiert zugehört und letztendlich nur gesagt...."aber ihr habt das Hotel doch gefunden".
Stimmt! Also ist doch alles in Ordnung :-)


Das gebuchte Zimmer war im Erdgeschoß, etwas versteckt hinter einer Art Küchenraum, wo verschiedene Kochutensilien und Geschirr darauf warteten, von irgend jemandem endlich abgespült zu werden. Das Zimmer selbst war  -  oh welch Überraschung  -  richtig groß und mit neuem Inventar ausgestattet. Also da konnte man echt nicht meckern!! Für 2 Nächte habe ich 55 US Dollar bzahlt.


Nachdem wir unsere Bikes in "der Küche" verstaut hatten und uns danach etwas frisch gemacht hatten, haben wir die Umgebung erkundet. An einem kleinen "Streetfoodladen" bestellten wir Hühnersuppe und Lao Bier. Suppe echt klasse und Lao Bier auch :-) Während wir aßen, kam ein junger Mann, der schon von weitem wie ein Penner / Junky aussah, in Richtung zu uns und blieb dann im Abstand von 4 Metern stehen. Er stand nur so da, starrte abwechselnd zu uns und auf unser Essen. Am Nachbartisch saß ein Ausländer, der auch am Essen war..... der wurde auch mit den Blicken des jungen Mannes beglückt. Es war echt krass, wie der uns anstarrte, bzw. auf unsere Teller starrte. Der Typ hatte eine warme Bomberjacke an obwohl es über 30 Grad hatte. Er hat geschwitzt ohne Ende und zeitweise gezittert. Und er hatte Durst, richtig großen Durst. Er ging immer wieder zu einem Waschplatz der Kneipe, dort wo das schmutzige Geschirr gewaschen wird. Aus irgend welchen Kübeln trank der arme Kerl Wasser und das nicht wenig.
Bonny konnte da nicht länger zusehen und stand auf, ging zur Chefin des Hauses und bestellte ein halbes gegrilltes Hähnchen. Das hat sie dann dem "bettelnden Junky" gegeben. Unser ausländischer Tischnachbar hat sich auch nicht lumpen lassen und steckte ihm noch nen 1-Dollar-Schein zu.

Das sollte nicht die einzige Begegnung mit Bettlern gewesen sein. Bettlern begegnest du in Vientiane täglich. Manchmal sind ganze Familien mit Kindern bettelnd unterwegs. Die reden nichts, stehen nur vor dir,völlig unaufdringlich, schauen dich oder dein Essen auf dem Teller an, strecken vielleicht noch die geöffente Hand vor dir aus.... und warten!!! Sie warten solange, bis du ihnen was gibst.

Zwischenzeitlich war es abends und es wurde schnell dunkel. Wir schlenderten noch einige Zeit über den Nachtmarkt, aßen hier noch was, tranken da noch einige Bier Lao und genoßen die neuen Eindrücke des laotischen Lebens in Vientiane. Es ist wirklich sehr schön dort an der Mekong Promenade!!





Die laotische Währung heißt übrigends KIP. 10.000 KIP sind ca. 1 Euro. Man kann aber überall mit US-Dollar oder auch thailändischem Baht bezahlen.

Am nächsten Tag frühstückten wir in einem "Amazon Cafe" (das ist DIE Kaffeehauskette in Thailand), auch hier schmeckt der Kaffee / Espresso / Cappuccino wirklich perfekt!!
Danach gings mit den Bikes ca. 35 km in Richtung Norden, immer entlang des Mekongs, Thailand meist immer im Blick auf der anderen Flußseite. Wir fuhren durch die Vororte von Vientiane und weiter draußen durch kleinere Ortschaften. Oberflächlich betrachtet ist entlang der Hautverkehrsstraßen zu Thailand kein großer Unterschied. Aber bei genauerem Hinsehen, sind die Unterschiede doch sehr deutlich. Alles wirkt ärmlicher, die Infrastruktur ist deutlich sparsamer ausgebaut als in Thailand. Aber egal wo wir mit Laoten ins Gespräch kamen, alle sind extrem freundlich.

Am Nachmittag, zurück in Vietiane, fuhren wir mit den Fahrrädern noch zum PATUXAI, dem "Tor des Sieges“, dem Triumphbogen der Hauptstadt. Der 49 Meter hohe Monumentalbau steht am Ende der Xang-Prachtstraße. Patuxai wurde in den 1960er Jahren als „Denkmal für die Helden der königlichen Armee“, d. h. für Laos’ Unabhängigkeit von Frankreich (1949) errichtet.






Und für 2 Tempelbesuche hatten wir auch noch Zeit!



















Den letzten Abend vor unserer Abreise verbrachten wir wieder vorne an der Mekong Promenade. Hier hatten wir eine schöne Begegnung mit der "vietnamesichen Beauty-Mafia", d.h. du musst schon äußerste charakterliche Stärke und Standfestigkeit haben, um nicht in den Fängen der "Maniküre / Pediküre Ladies" zu landen :-)))))
Bonny konnte einfach nicht nein sagen und hat sich für 10.000 Kip (ca 1 Euro) die Fingernägel und Fußnägel bearbeiten lassen!












Wir aßen wieder bei einem der mobilen Street-Food-Läden, die jeden Abend entlang der Mekong Promenade ihre Kochstellen und Sitzmöglichkeiten aufschlagen.




in einem kleinen Laden gab es eine für mich völlig unbekannte "laotische Spezialität". Bonny kannte sie, sagte mir aber nicht um was es sich genau handelt. Ich wusste nur, es geht um Eier.


Bonny bestellte mir eines, es wurde mit Salz und Pfeffer in einer kleinen Schüssel serviert.


Ich schälte das Ei und war dann doch echt erstaunt was da zum Vorschein kam. Das Ei war bereits bebrütet und im Inneren kam der Vogel-Embryo zum Vorschein. Ich will jetzt keine weiteren Erklärungen zu dieser Spezialität abgeben, die nicht nur in Laos, Kambodscha, Vietnam sondern auch auf den Philippinen verzehrt wird. Einfach mal HIER nachlesen :-)
Und wer einen empfindlichen Magen hat, der sollte die nächsten beiden Fotos nicht betrachten



Und JA, ich hab's gegessen!!!

Am nächsten Vormittag fuhre wir mit unseren Fahrrädern wieder zurück in Richtung Freundschaftsbrücke. Bevor wir wieder aus Laos "auscheckten" haben wir noch einen "Buddha-Park, südlich von Vientiane besucht. Der war nicht ganz so schön wie der Buddha-Park auf der thailändischen Seite, deshalb erspare ich mir weitere Beschreibungen.

Nachfolgend noch weitere Laos Impressionen:


dichter Verkehr in Vientiane




entlang des Mekong in Richtung Norden


laotisches Tuk-Tuk









vietnamesische Beauty-Mafia

Zuckerrohrsaftmaschine  -  leckeres Getränk


im Buddha-Park

Schuhe für 5 Euro


fliegender Obsthändler und Bettler im Hintergrund


Pha Tat Luang Tempel