auf dem Gipfel des Khao Lo Muak

auf dem Gipfel des Khao Lo Muak
.....einfach nur glücklich !!

VISA - RUN nach Myanmar

Jetzt werden sich bestimmt einige Leser fragen, was ist ein Visa-Run ? Und auch noch nach Myanmar soll es gehen ?? Na, das kann ja spannend werden :-))

Nein, es ist keine sportliche Veranstaltung, es hängt schlicht und ergreifend mit den Aufenthaltsbestimmungen von Thailand zusammen. Thailand hat ein nicht gerade einfaches Einreise- und Aufenthaltsrecht für Ausländer. Dagegen zu verstoßen ist niemandem zu empfehlen, es werden drastische Strafen ausgesprochen!

Ich will jetzt gar nicht tiefer in diese Rechtsmaterie einsteigen, sondern an unserem Fall aufzeigen, wie das gehandhabt wird und was man alles beachten muss. Also auf zum Visa-Run ;-))

Wir sind am 12.11.2015 mit einem gültigen Visum eingereist. Es ist ein normales Touristen-Visum für den Aufenthalt von max. 60 Tagen. Das Visum enthält die Berechtigung für 2 Einreisen. Das bedeutet in der Praxis, dass wir spätestens am Ablauf von diesen 60 Tagen das Land wieder verlassen wüssen.
Jetzt stellt sich die Frage, wie regeln wir das, da wir doch bis zum 31.3.2016 hier im Land verweilen möchten?? Und das sind insgesamt ca. 140 Tage!!

Wir sind also letzten Donnerstag, den 7.1.2016, ausgereist aus Thailand und zwar nach Myanmar rüber. Von unserem derzeitigen Wohnort Prachuap Khiri Khan aus ist die nächste Grenze, an der man ausreisen darf, die Grenze von Ranong. Die quirlige Hafenstadt liegt ca. 300 km südlich von Prachuap in Südthailand, direkt an der Andamanensee.

Nur wenige km gegenüber liegt die Hafenstadt Kawthaung, welche der südlichste Festland-Ort in Myanmar ist. Die Hafenstadt befindet sich in der Tanintharyi-Region. Während der britischen Herrschaft in Burma zwischen 1824 und 1948 war die Stadt als Victoria Point bekannt.

Der Visa Run und unser Aufenthalt drüben in Myanmar nun im Detail:

Wir sind am 6.1.16 nach einer 4 1/2 stündigen Busfahrt in Ranong am Nachmittag angekommen und sind dann erstmal in unserer vorab gebuchtes Hotel gegangen. Am Abend haben wir noch die nicht besonders attraktive Stadt Ranong angeschaut, haben gut gegessen und dann realativ früh schlafen gegangen.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem Songthaeo (ist eine total witzige Art Minibus / Sammeltaxi) runter zum Hafen.Wir nutzten die rote Linie Nr. 3, welche als Endstation genau vor dem Saphan Pla Pier hält, genau dort wo wir hin mussten. Das Pier liegt etwas versteckt hinter einer Tankstelle. Man kann aber schon von weitem das Eingangsschild zum Pier erkennen, auf welchem auch in englisch geschrieben steht: "ONE STEP SERVICE"



Spätestens wenn man durch den Eingangsbereich des Saphan Pla Piers geht, weiß man, dass man richtig ist. Man wird nämlich von einer vielzahl von Schleppern angesprochen, die einem einen "Full Service" in Sachen Visa Run nach Myanmar anbieten. Diese Zeitgenossen ignoriert man und geht dann direkt ans Ende des Gebäudes und folgt dem Schild Passport Controll.



Am Ende des Ganges befinden sich ein Departure und ein Arrival Schalter. Man geht logischerweise zum Departure Schalter und legt seinen Pass vor. Ganz wichtig ist, dass man auch die Departure Karte, welche man am Einreisetag in Bangkok erhalten hat, mit dabei hat. Ohne diese ist keine Ausreise möglich!

Man steht also am Schalter und wird von einer kleinen Kamera fotografiert. Der Beamte braucht keine 2 Minuten, bis er alles kontrolliert und den Ausreisestempel in deinen Pass gedrückt hat. Da der Beamte weiß, dass du in Kürze wieder einreisen wirst, erhälst du eine Arivval Karte und eine neue Departure Karte. Diese kannst du gleich ausfüllen oder auch später. Bei der Einreise wirst du diese beiden ausgefüllten Karten wieder benötigen.

Dann geht man vor ans Wasser, wo viele "Longtail-Boote" liegen. Man sucht sich einen Bootsführer, macht mit ihm den Fahrpreis aus (alle verlangten den gleichen Preis: pro Person und Strecke 100 Baht). Der Bootsführer wartet bis er genügend "Farangs" zusammen hat, sammelt von allen 2 Pass-Kopien ein (sollte man dabei haben!!) und schon geht die Fahrt mit ohrenbetäubendem Lärm los. 

Das Boot nimmt Kurs nach Nordwesten und fährt eine Art Fluss / Meeresarm hinauf. Am Ufer stehen Stelzen-Häuser, die auch schon bessere Tage gesehen haben.






Nach einigen Minuten Fahrt hält das Boot an einem Checkpoint, der Fahrer geht mit den Pass-Kopien der "Farangs" ins Office, kommt nach wenigen Minuten wieder zurück und schon geht's weiter.


Nun öffnet sich langsam das Meer und man kann in der Ferne schon Myanmar sehen. Das Longtail-Boot nimmt Fahrt auf und es wird manchmal schon etwas schaukelig, da das Meer an diesem Tag nicht sehr ruhig war. 
Rechts und links sieht man unzählige andere Longtails übers Meer knattern, es herrscht ein reger Grenzverkehr. Es werden nicht nur Menschen transportiert sondern auch verschiedenste Waren. 



Nach abermaligem Stop an einem Checkpoint (alle konnten sitzen bleiben, nur der Bootsführer ging mit den Kopien ins Office) rückte das Festland von Myanmar und die Stadt Kawthaung langsam näher.




Am Hafenpier angelangt, geht man direkt zu einem kleinen Haus mit rotem Dach und grünen Vorhängen an der Innenseite der Fenster, die freundlichen Burmesen am Hafen weisen einem schon den Weg! Am Gebäude war keinerlei Schild oder ähnliches angebracht.




Im Office (es sassen 2 Burmesen hinter einer Art Büro-Theke) geht alles ganz schnell, wir waren keine 10 Minuten drinnen. Man gibt seinen Pass, inkl. einem 10 US Dollar Schein ab. 

Wichtig: Der 10 Dollar Schein MUSS so gut wie niegel nagel neu, quasi wie frisch aus der Druckerpresse, aussehen. Sonst wird er nicht akzeptiert. 
2 "Farangs" hatten Scheine dabei, die in der Mitte geknickt waren (ansonsten tadellos), sie mussten neue Scheine umtauschen und das zu einem echten "Wucherkurs" (das ist wohl der Trick bei dieser Sache). 

Nach wenigen Minuten hat man einem Einreisestempel und gleich noch den Ausreisestempel in seinem Pass und kann eigentlich die sofortige Rückfahrt antreten. Wir entschlossen uns jedoch noch ein wenig zu verweilen und uns die Stadt anzuschauen. Man ist ja nicht jeden Tage in Myanmar ;-))

Bei so einer freundlichen Einladung muss man doch bleiben, oder?




Burmese mit dem typischen Wickelrock






Die Märkte unterscheiden sich nicht sehr zu den Thai-Märkten



Der nette Burmese repariert und verkauft gebrauchte Nähmaschinen



junge Mönche auf Betteltour

Unsere kleine Stadtrundtour machte sehr durstig, es war extrem heiß an diesem Tag. Nach einem kühlen Getränk haben wir noch eine Flasche burmesischen Rum gekauft (12 Jahre alt  -  200 Thai-Baht  =  5 Euro) und dann sind wir wieder zurück zum Hafen und haben uns ein Longtail-Boot für die Rückfahrt gesucht. Das war nicht schwer, genug Boote warten auf Kundschaft!


Für so ne Jeans mit diesen geilen "Defekten" bezahlt man in Europa viel Geld

Ausfahrt aus dem Hafengelände von Kawthaung
 Auf der Rückfahrt, die alles in allem nur ca. 25 Minuten dauerte, musste wiederum ein Stop beim Paknam Checkpoint eingelegt werden. Dieses mal nahm der Bootsführer unsere Pässe mit, um sie im Office vorzuzeigen. 

Bei unserer Rückkehr am Saphan Pla Pier gings wieder zu den beiden Schaltern der Immigration, diesmal natürlich zum Arrival Schalter. Kurze Prüfung der Pässe, Foto machen und schon hatten wir die neuen Thai-Stempel in den Pässen und weitere 60 Tage Aufenthaltsrecht in Thailand.

Es war ein sehr schöner Ausflug nach Myanmar mit einigen neuen Eindrücken. Das ganze Procedere des "Visa-Runs" lief total unkompliziert und reibungslos ab. Warum sich trotzdem so viele "Farangs" auf die organisierten und relativ teuren Visa-Runs einlassen, ist mir ein Rätsel. Man kann das alles auch ohne Probleme alleine hinkriegen. 

Sogar das mit den 10 Dollar Scheinen ist sehr einfach zu regeln. Die meisten "Farangs", die das alles zum Teil schon mehrfach gemacht haben, sagten uns, dass man das US Geld sich am besten von zuhause schon mitbringt, da es die Thaibanken in der Regel nicht vorrätig haben. Das stimmte einerseits, in Prachuap konnten wir keine US Dollar kriegen!

ABER: Es geht so einfach, direkt vor dem Saphan Pla Pier ist eine Zweigstelle der Bangkok Bank. Die haben "druckfrische" 10 Dollar Noten ohne Ende. Ich war dort und hab mir zum tagesaktuellen Kurs 2 dieser Scheine geholt. Die nette Bankerin hatte nen richtig grossen Stapel von 10ern vorrätig!!




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