auf dem Gipfel des Khao Lo Muak

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.....einfach nur glücklich !!

Samstag, 27. Februar 2016

Update in Sachen Lucy oder "kann das wirklich wahr sein?"

Wie der geneigte Leser sich noch erinnern wird, hatte Lucy sich in einem Post vorgestellt und dabei mitgeteilt, dass ihre "Pflegeeltern" die Absicht haben, sie sterilisieren zu lassen. Ok, das haben wir dann auch gemacht. Lucy wurde bei einem Tierarzt (zumindest glaubten wir, dass diese Person einer ist) an einem Sonntag Abend pünktlich wie ausgemacht abgegeben und eine Stunde später konnten wir sie wieder abholen. Dabei wurde uns eröffnet, dass er Lucy zwar "aufgeschnitten" hat, jedoch nicht steriliseren konnte, da sie TRÄCHTIG sei. Auf die Frage, warum er dann nicht gleich eine Abtreibung vorgenommen hat, gabs nur die Antwort, dass er sowas als buddhistischer Tierarzt nicht praktizieren würde. 

OK, da standen wir dann, mit ungläubigem Staunen. Was sollten wir machen, er hatte die Lucy wieder zugenäht, 500 Baht (12,50 Euro) kassiert und das wars dann. 

Lucy hatte sich ziemlich schnell wieder erholt und das Ziehen der Fäden haben wir selbst übernommen. Die Wunde verheilte tip top und Lucy hat sich in den folgenden Wochen als sprintstarke und bewegungstalentierte "Katzensportlerin" offenbart. 


gut verheilter Bauchschnitt

ABER: Von einer Trächtigkeit war unserer Meinung nach weit und breit absolut nix zu sehen!!!

Wir haben uns deshalb zur Einholung einer "Zweitmeinung" entschlossen und einen anderen Tierarzt, der uns sehr empfohlen wurde, aufgesucht. Der hat Lucy dann untersucht und schon mal angedeutet, dass er nicht denkt, dass die Katze trächtig ist. Er meinte, dass es natürlich sein könne, dass sie durch die Impfungen und Entwurmung und/oder die OP die Katzenkinder verloren hat, d.h. dass die evtl. noch tot im Bauch sind. Deshalb hat er uns gleich am nächsten Morgen, sprich heute, einen OP Termin gegeben. 

Heute Morgen gegen 09:00 wars dann ein zweites mal soweit: Lucy's Bauch wurde  wieder aufgeschnitten. Nicht an der gleichen Stelle, diesmal an der Seite. Der Tierarzt war mit seiner Arbeit 20 Minuten später fertig und holte uns dann in den OP. Er sagte und zeigte uns das Ergebnis. Lucy war nie trächtig!!

Und das wird sie nach dem heutigen Tag auch ganz sicher nicht mehr werden, wir haben die herausgeschnittenen Eileiter in Natura bestaunen dürfen.

Jetzt muss das arme Kätzchen die Genesung ein zweites mal durchmachen. Wir haben jetzt fast 16:00 Uhr und sie ist immer noch nicht 100%ig bei sich. 


Lucy noch voll narkotisiert


Die Heimfahrt auf dem Moped war dann wieder ein typisches "Thai-Erlebnis". Den mitgebrachten Katzenkäfig durften wir nicht nutzen, da der Tierarzt meinte, die Katze müsse die nächsten Stunden ausgestreckt liegen, was in dem Käfig nicht möglich war. Die Arzthelferin gab uns dann den auf den Fotos oben zu sehenden Karton. Darin haben wir die Lucy dann ca. 7 km, quer durch die Stadt, mit dem Moped zu uns nach Hause chauffiert. Wenn du sowas in D machst, dann halten die Leute dich für total bekloppt, das ist sicher!!! 

Jetzt die entscheidende Frage: Was machen wir mit unserem 1. Tierarzt??
Als Europäer und schon allemal als Deutscher, was macht man da? Reklamieren und zur Rede stellen? Sein Geld zurück verlangen? Verklagen? Bei der Tierärztekammer oder beim Veterinäramt anzeigen? 

Ein Thai macht in so einem Falle gar nix, absolut nix!! Kritik und Beschwerden sind in Thailand tabu. Dem Schwachmaten von Tierarzt sagen, dass er ein tierärzticher Versager erster Güte ist, sowas kommt nie und nimmer in Betracht. Da könnte der Gute ja sein Gesicht verlieren!!!

Wir werden ihm trotzdem einen Besuch abstatten! Bonny ist so richtig sauer.

Montag, 8. Februar 2016

Man beißt nicht die Hand, die einen füttert......

....im übertragenen Sinne kennen wir alle diesen Satz aus dem Berufsleben oder auch aus der Politik. In der Hundewelt gilt das nicht immer, zumindest habe ich diese Erfahrung schmerzhaft machen müssen.

Ich habe es in einem der zurückliegenden Posts schon mal erwähnt, in Thailand gibt es ein echtes Hundeproblem. Zumindest an allen den Orten, die wir seit letzten November besucht haben. Hier in der Gegend von Prachuap Khiri Khan ist es wirklich krass, herrenlose Hunde so weit das Auge reicht. Egal in welche Richtung man geht, spätestens nach geschätzten 100 bis 200 m triffst du auf einen herrenlosen Hund. Im Bereich der Stadt sind diese Abstände in Metern deutlich geringer. Die Hunde gehören zum Stadtbild, die Hunde sind allgegenwärtig. Das ist in den drumherum liegenden Dörfern nicht anders.

Ich kenne das Streunerhundproblem von der griechischen Insel Korfu, wo ich ca. 10 Jahre ganzjährig gelebt habe. Durch diese Erfahrungen kann ich mit der Situation der Streunerhunde hier in Thailand besser umgehen, vorallem mental. Aber im täglichen Umgang mit diesem Problem ist es dennoch nicht einfach. Man kann ja nicht einfach nur weg sehen, man ist ja immer gewillt zu helfen. Und dabei mussten Bonny und ich neue Erfahrungen machen.

Der große Unterschied zu den Streunern auf Korfu ist, hier in Thailand sind die meisten herrenlosen Hunde wirklich "wilde Hunde". Sie lassen sich meist nicht anfassen, wenn man sich ihnen nähert, weichen sie aus oder laufen gleich ganz weg. Sogar die ganz kleinen, jungen Hunde haben null Vertrauen in die Menschen, sie sind vermutlich wild geboren und wild aufgewachsen. Dies trifft auf fast alle Hunde außerhalb der Stadt zu. 

Vom Dorf Ban Klong Wan (da haben wir 1 Monat gewohnt) bis nach Prachuap sind es 3 KM. An manchen Tagen habe ich bis zu 20 Hunde gezählt, die rechts und links entlang dieser Straße leben.

Von dem Dorf Ban Da Monglai (da wo wir seit 3 Wochen wohnen) sind es auch ca. 3 KM bis nach Prachuap. Vorgestern habe ich 27 Hunde gezählt als ich diese Straße entlang fuhr. Und dabei haben ein paar kleine Hundewelpen, die wir kennen, sich gar nicht an der Straße blicken lassen.

Kümmert sich niemand um diese Hunde? DOCH, es gibt Menschen, die sorgen sich um diese Tiere, indem sie ihnen zumindest regelmäßig Futter zukommen lassen. Hundefutter? Und auch noch abwechslungsreich und ausgewogen? NEIN, leider nicht. An den meisten Futterstellen wird täglich REIS ausgelegt. Gekochter Reis! Manchmal kann man noch Beilagen wie Gemüse sehen, aber meist ist es nur gekochter Reis.