auf dem Gipfel des Khao Lo Muak

auf dem Gipfel des Khao Lo Muak
.....einfach nur glücklich !!

Montag, 8. Februar 2016

Man beißt nicht die Hand, die einen füttert......

....im übertragenen Sinne kennen wir alle diesen Satz aus dem Berufsleben oder auch aus der Politik. In der Hundewelt gilt das nicht immer, zumindest habe ich diese Erfahrung schmerzhaft machen müssen.

Ich habe es in einem der zurückliegenden Posts schon mal erwähnt, in Thailand gibt es ein echtes Hundeproblem. Zumindest an allen den Orten, die wir seit letzten November besucht haben. Hier in der Gegend von Prachuap Khiri Khan ist es wirklich krass, herrenlose Hunde so weit das Auge reicht. Egal in welche Richtung man geht, spätestens nach geschätzten 100 bis 200 m triffst du auf einen herrenlosen Hund. Im Bereich der Stadt sind diese Abstände in Metern deutlich geringer. Die Hunde gehören zum Stadtbild, die Hunde sind allgegenwärtig. Das ist in den drumherum liegenden Dörfern nicht anders.

Ich kenne das Streunerhundproblem von der griechischen Insel Korfu, wo ich ca. 10 Jahre ganzjährig gelebt habe. Durch diese Erfahrungen kann ich mit der Situation der Streunerhunde hier in Thailand besser umgehen, vorallem mental. Aber im täglichen Umgang mit diesem Problem ist es dennoch nicht einfach. Man kann ja nicht einfach nur weg sehen, man ist ja immer gewillt zu helfen. Und dabei mussten Bonny und ich neue Erfahrungen machen.

Der große Unterschied zu den Streunern auf Korfu ist, hier in Thailand sind die meisten herrenlosen Hunde wirklich "wilde Hunde". Sie lassen sich meist nicht anfassen, wenn man sich ihnen nähert, weichen sie aus oder laufen gleich ganz weg. Sogar die ganz kleinen, jungen Hunde haben null Vertrauen in die Menschen, sie sind vermutlich wild geboren und wild aufgewachsen. Dies trifft auf fast alle Hunde außerhalb der Stadt zu. 

Vom Dorf Ban Klong Wan (da haben wir 1 Monat gewohnt) bis nach Prachuap sind es 3 KM. An manchen Tagen habe ich bis zu 20 Hunde gezählt, die rechts und links entlang dieser Straße leben.

Von dem Dorf Ban Da Monglai (da wo wir seit 3 Wochen wohnen) sind es auch ca. 3 KM bis nach Prachuap. Vorgestern habe ich 27 Hunde gezählt als ich diese Straße entlang fuhr. Und dabei haben ein paar kleine Hundewelpen, die wir kennen, sich gar nicht an der Straße blicken lassen.

Kümmert sich niemand um diese Hunde? DOCH, es gibt Menschen, die sorgen sich um diese Tiere, indem sie ihnen zumindest regelmäßig Futter zukommen lassen. Hundefutter? Und auch noch abwechslungsreich und ausgewogen? NEIN, leider nicht. An den meisten Futterstellen wird täglich REIS ausgelegt. Gekochter Reis! Manchmal kann man noch Beilagen wie Gemüse sehen, aber meist ist es nur gekochter Reis.




Dementsprechend sehen viele Hunde aus, schlecht ernährt, unterernährt, einfach nur krank!! Die einzigsten Hunde, die wirklich gesund aussehen, das sind die Hunde am Hauptstrand Ao Menao, dort wo 95% aller Touristen, egal ob ausländische oder einheimische Touris, hingehen. Dort gibts auch Streuner, die sehen aber alle wohl genährt und gesund aus. Kriegen ja auch täglich von den Touris abwechslungsreiche Kost :-))



Die große Masse der Streuner haben nicht so viel Glück und sehen entsprechend aus. Die nachfolgenden Fotos sind für Hundefreunde vermutlich stellenweise echt hart, aber das ist nunmal die Realität.

liegt mitten auf der Straße und rührt sich nicht weg, obwohl wir auf ihn zugefahren sind!
fast kein Fell mehr, nur noch pure Haut


Es kommt noch krasser. Heute Mittag, mitten in der Stadt, habe ich einen Hund beobachtet, der konnte keine 10 m laufen, ohne anzuhalten um sich die juckende Haut zu kratzen. Als ich näher zu ihm gegangen bin hat er mich nicht besonders freundlich angeknurrt.



Der arme Kerl hat keine Haare mehr. Und solche Hunde sieht man hier fast täglich rumlaufen. 

Als ich hier in Thailand solche Hunde gesehen hatte, war mein erster Gedanke: Das ist die typische Haut Leishmaniose. Angeblich gibts die Leishmaniose aber in Thailand nicht. Zumindest der örtliche Tierarzt, den wir befragt haben, bestätigt dies. Es soll sich dann wohl um Demodex (Canine Demodikose) handeln. Ich bin mir da nicht so sicher, habe entsprechende Berichte im Web gefunden, dass es Leishmaniose in Südostasien doch geben soll. 

Wir werden uns im nächsten Winter, wenn wir wieder hier her kommen, mit dieser Sache näher beschäftigen, da kommen wir nicht drumrum.

Was können / konnten wir bislang tun? 
Wir haben X-Futterstellen, die wir "quasi betreuen", d.h. wir wissen wo bestimmte Hunde sich aufhalten und dort legen wir Futter aus. Und zwar keinen gekochten Reis!!! Bonny kauft ganze Hühnerschlegel, wir sammeln Enten- und Hühnerknochen bei unserem "Suppen-Chinesen" und auf dem Markt gibt es billig Fisch zu kaufen, den essen die Hunde auch gerne. Bei einer dieser Fütterungen hat mich ein Hund in den rechten Mittelfinger gebißen

Mehr ist uns leider nicht möglich. Kranke Hunde können wir nicht aufnehmen, da würde uns die Hausvermieterin sofort rausschmeißen. Zumal wir auch nur für relativ kurze Zeit hier sind, in 10 Tagen reisen wir weiter!

Nachfolgend noch einige "Streuner-Impressionen":






Das ist wahrlich eine Ausnahme, dass man so nah an die Streuner rankommt. Diese Hunde leben in der Nähe eines Tempels und dort werden sie auch ab und zu gefüttert.






Ein Hund hat besodners viel Glück gehabt. Unser Haus- und Hofhund Pucky! Er wurde von einer Urlauberin als Welpe letzten Jahres gefunden und über mehrere Monate aufgezogen. Sie will im kommenden Winter wieder kommen und ihn dann mit nach Deutschland nehmen. Sind wir mal gespannt ob's tatsächlich so kommt. Auf jeden Fall kriegt er regelmäßig zu essen, die Deutsche schickt alle paar Monate Geld zu unseren Vermietern und die füttern ihn durch. 


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