auf dem Gipfel des Khao Lo Muak

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.....einfach nur glücklich !!

Montag, 13. November 2017

kurzer Trip nach Albanien - was hat ein "Blaues Auge" mit Wasser zu tun?

Albanien ist immer eine Reise wert, auch wenn es nur für 1 Tag ist. Da Albanien direkt gegenüber von Korfu liegt, ist man mit dem Auto auch ruck zuck drüben. Als Fußgänger geht es sogar noch schneller, indem man einfach eine Tagesfähre rüber nach Sarande nimmt, in ca. 40 Minuten kann man dann albanischen Boden betreten.

Wir haben jedoch die Pkw-Variante gewählt und sind am 10. September 2017 ab Korfu-Stadt mit einer Autofähre rüber nach Igoumenitsa aufs griechische Festland gefahren. Von dort aus sind es nur noch ca. 30 Autominuten bis man in Mavromati an der griechisch / albanischen Grenze steht. Die Einreise ist wie immer total problemlos.

Als erstes fuhren wir, Bonny und ich, sowie ihre Tochter Melanie, in Richtung Sarande und von dort aus dann eine Landstraße ins landesinnere in Richtung Girokastre. Ca. 20 km außerhalb beginnt ein kleiner Höhenzug, die Straßen steigen merklich an. Linker Hand gehts dann auf holprigen Straßen in ein Naturschutzgebiet, am Beginn des Parks steht ein kleines uraltes Kassenhäuschen, wo man einen kleinen Geldbetrag als Eintrittsgebühr bezahlt.
Unser Ziel war das "Blue Eye" oder wie es auf albanisch heißt, das SYRI i KALTER. Die Griechen nennen dieses Naturwunder " γαλάζιο μάτι", das "Blaue Auge". Ich war vor einigen Jahren schon mal dort, wollte aber Bonny und ihrer Tochter dieses Naturwunder nicht vorenthalten.
Über eine grauenvolle Naturpiste erreichten wir in Schrittgeschwindigkeit nach einigen Minuten das "Blaue Auge".

Was ist das nun, das "Blaue Auge".....??
Es handelt sich um eine sog. Karstquelle, aus welcher unentwegt, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr, sich eiskaltes Wasser aus einem tief gelegenen Erdloch nach oben bewegt und sich in ein großes Quellbecken ergießt. Das ganze geht visuell irgendwie total langsam und fast unmerklich ab, das Wasser schießt überhaupt nicht kraftvoll aus den Tiefen des Beckens. Im Gegenteil, alles ganz ruhig und gemächlich. Die Oberfläche des Wasserbeckens bewegt sich, ein ganz leichter Wellengang ist sichtbar. Man kann absolut nicht erahnen, was für eine Wassermenge sich da täglich den Weg nach oben bahnt.

Es sind sage und schreibe 6000 bis 7000 Liter Wasser PRO SEKUNDE, was sich an die Erdoberfläche drückt. 6 bis 7 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Und das Tag für Tag, Jahr für Jahr.

Ich hatte vor Jahren Gelegenheit mit einem Ranger des Naturparks zu sprechen, der mir etwas detailierter die Story um dieses "Blaue Auge" erzählte. Es ist absolut mystisch und unerklärbar woher das Wasser kommt. Wie mir erklärt wurde hat es auf den Wasserausstoß nahezu keine Auswirkung ob es kalte Winter mit viele Schnee in den Bergen hat oder warme Winter mit wenig Schnee. Man weiß bis heute nicht woher dieses Wasser kommt. Es seien schon einige Forscherteams hier gewesen und hätten versucht dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, bislang jedoch negativ. Aus sehr großen tiefen Erdschichten kann das Wasser nicht kommen, dazu sei es viel zu kalt. Es hat ganzjährig eine Themperatur von 10 Grad. Also muss es von höher gelegenen Bergregionen kommen.... vielleicht aus einem riesigen in einem Bergmassiv eingeschlossenen unterirdischen See?? Keiner weiß es!!

Wohin fließt dieses viele Wasser? Letztendlich ins Ionische Meer! Vom Quellbecken nimmt es seinen Lauf in einem relativ breiten Flußbett und strömt direkt in Richtung Sarande, wo es dann ins Meer fließt. Das viele saubere Quellwasser fließt einfach so weg ins Meer!!! Sicher, die Anwohner an diesen Wasserlauf bedienen sich ganz bestimmt, aber das ist nicht weiter erwähnenswert.
Was könnte man da nicht alles damit anfangen, bzw. wieviele Menschen könnte man da mit sauberem Quellwasser versorgen. Man rechne nur mal mit 6 Kubikmeter pro Sekunde, das sind dann im Jahr 189.216.000 Kubikmeter Wasser. 

Basierend auf einer Wasserverbrauchsstatistik der BRD aus dem Jahre 2014, wo pro Kopf ca. 121 Liter Wasser verbraucht wurden, was bei 80 Millionen Einwohnern eine verbrauchte Wassermenge von 3,533 Billionen Kubikmetern ausmacht ist die oben genannte Jahreswassermenge des Blauen Auges ca. 5,4 % vom BRD Wasserverbrauch.

Wäre das nicht ein tolles Projekt für die Eliten aus Brüssel?? So viele Millionen von EU-Steuergeldern wurden bislang für Projekte "versenkt", von denen am Ende niemand etwas hat. Leider! Aber hier geht es ja nur um etwas Wasser in einem kleinen Land am Rande des Balkans. Wenn interessiert das schon :-(

So, jetzt aber wieder zu etwas schönerem.... wir wollten ja auch noch die Hafenstdt Sarande erkunden. Das Städtchen, das niemals still steht. Seit ich dort zum ersten mal war, ist es ein wachsender Moloch an Immobilien. Es wird nach wie vor gebaut als ob es kein morgen mehr gäbe.
Zuerst besuchten wir das Kastell oben auf dem Berg (265 m üNN), von wo man einen herrlichen Blick über die Bucht und die Stadt hat. Man sieht natürlich auch die Insel Korfu gegenüber, welche zum Greifen nahe erscheint.

Nach einem kleinen Imbiß unten an der Strandpromenade haben wir dieselbe abgewandert. Sie ist echt lang und die Einheimischen nutzen die Badegelegenheiten dort unten gerne.

Viel Spaß beim Schauen unserer "Albanien-Fotos" :-)


























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