auf dem Gipfel des Khao Lo Muak

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.....einfach nur glücklich !!

Samstag, 17. Dezember 2016

Malaysia - ganz schlechtes Timing + andere Probleme - Teil 1

Am Freitag, 9.12.2016, haben wir die Insel Koh Lanta ganz früh verlassen. Gegen 06:30 hat uns eine der klapprigen Fähren sicher rüber aufs Festland gebracht, unsere Fahrt in Richtung Grenze Malaysia konnte beginnen. 
Wir fuhren nicht Richtung dem Asien-Highway Nr.2 (auf dem man durch Südthailand und ganz Malaysia bis runter anch Singapur fahren kann), sondern nahmen die kleineren Straßen Richtung Süden, immer entlang der Westküste bis nach SATUN. Wir fuhren durch Gegenden, die noch immer mit den Überflutungen der Tage zuvor zu kämpfen hatten. Einige Teilstrecken waren gesperrt, so dass wir die eine oder andere Umfahrung nutzen mussten. Stellenweise war das Wasser derart hoch auf den Straßen, dass ich ich Bedenken hatte, dass wir durchkommen. 





 




Ganze Landstriche standen unter Wasser, der Monsun hatte echt viel Wasser gebracht!!

Bereits gegen 11:00 thailändische Zeit erreichten wir den kleinen Grenzübergang WANG PRACHAN, der sich "in the middle of nowhere" zu befinden scheint. 




Zuerst mussten wir uns am Departure-Schalter der Thai-Immigration anstellen und uns "auschecken", Gott sei Dank war da wenig los, nur ca. 30 Leutchen vor uns. Am Arrival-Schalter war die Hölle los. Ich schätze 100 - 120 Menschen wollten nach Thailand einreisen. Und alle standen in der prallen Sonne! 

Ein junger Mann, Mitte 20 vielleicht, Hippie-Typ, tschechischer Reisepass, stand mit uns in der Ausreise-Schlange. Er kam vor uns an den Schalter und wollte dann dort nach Thailand einreisen ;-)) Tja, hätte er besser mal die Tafeln über den jeweiligen Schaltern gelesen. Er stand am Departure-Schalter und der Beamte nahm das sehr genau. Also, ab nach drüben zur Arrival-Schlange und in der Mittagssone ganz hinten anstellen :-(  

Anschließend rüber zur Malaysia Immigration, das ging ratz-fatz. Pass vorlegen, beide Zeigefinger gescannt und schon waren wir in Malaysia offiziell eingereist. Nun mussten wir nur noch eine Versicherung plus ICP (International Circulation Permit) für unser "thailändisches Auto" besorgen. Ohne das kann ein ausländisches Kfz in Malaysia nicht am Straßenverkehr teilnehmen. Das Büro, welches die ICP ausstellt, erklärte uns, wo wir die Versicherung abschließen können. Uns wurde weiterhin gesagt, dass wir nicht vor 14:00 wieder zum ICP-Büro kommen sollen, da die Beamten nun Mittagspause machen :-)
Am Versicherungsbüro angekommen, stellten wir fest, dass dort wohl auch Mittagspause gemacht wird, alles verschlossen.

Ok, dann machen wir halt auch Mittagspause..... aber auf Malaysischem Boden gabs nirgendswo ne Kneipe, wo man was essen konnte. Also wieder rüber nach Thailand :-)) Die Grenzer sehen das alles total relaxt, wir sagten denen, dass wir Hunger haben und anschließend gleich wieder zurück nach Malaysia gehen. Alles kein Problem, guten Appetit!!

Wir stillten unseren Hunger also wieder in Thailand ;-) und bei der Gelegenheit fragte Bonny einen Thai, ob es nicht auch hier auf thailändischem Boden ein Büro für Versicherungen gibt. Und genau das wars: Es gab gleich schräg gegenüber unserer Kneipe ein kleines Büro, dass die Versicherungen für Thai-Kfz abwickelt. Gesagt, getan.... Ca. 30 Minuten später waren wir im Besitz einer Versicherung, gültig für 1 Monat!! Sogar die malaysischen Kfz-Kennzeichen, die wir anbringen müssen, haben wir dort gekriegt. PERFEKT!!


Versicherungsbüro
Dann wieder rüber nach Malaysia zum ICP-Büro, die Jungs waren zwischenzeitlich auch gesättigt und haben bei der Ausstellung des ICP keine Zeit verloren. 10 Minuten später hatten wir die Genehmigung und die neuen Kennzeichen waren an unserem Wagen angebracht. Unser Auto hat jetzt 2 Kennzeichen ;-)




Endlich.... wir waren in Malaysia! Wir fuhren nun weiter in Richtung der Insel PENANG an der Westküste von Malaysia. 

Unser Weg führte uns zunächst durch schöne, dschungelartige Landschaften, die Straße war einspurig in jede Richtung und extrem kurvenreich. Wir befuhren Nebenstrecken durch kleinere Dörfer / Städte, immer in Richtung Süden. Was sofort ins Auge stach: Straßenzustand überall extrem gut, die Dörfer und Städtchen machten einen sauberen und aufgeräumten Eindruck, die Reisfelder und andere Plantagen wirkten irgendwie ordentlicher als ihre Gegenstücke in Thailand.


Dass wir uns in einem mehrheitlich islamischen Land bewegten, ist nahezu allgegenwärtig. Moscheen, Hinweisschilder zu Moscheen und die muslimische Bekleidung sind überall präsent.


Hierzu eine lustige Geschichte:

Während der Fahrt musste Bonny mal dringend für "kleine Mädchen". Ich wollte hier und da anhalten, aber es war ihr nirgends so ganz recht. Am Ende eines Dorfes folgte ich einem "Tankstellen-Hinweisschild". Bonny wurde zusehends unruhig, ob dem größer werdenden Druck ihrer Blase. "Man oh man, ich saich glei in'd Hos" kam einige male über ihre Lippen :-)
An der Tankstelle angekommen dann der Schock. Beide Toiletten verschlossen wegen einem Wasserrohrbruch :-((

Die Lage spitzte sich zu, ich erinnerte mich an eine Kneipe vorne an der Hauptstraße. Ich rase dorthin, parke vogelwild vor der Kneipe und wir stürzen rein in die Gaststätte........

Kennt ihr das Gefühl, wenn man einen großen Raum betritt, wo urptzlich sich alle Leute nach einem umdrehen???

Wir standen in einer Kneipe, wo gerade ca. 40 Muslime frisch geschlachteten Hammel (koscher geschlachtet!!) verspeisten. Muslime mit ihren typischen Klamotten (wir sommerlich und tourimäßig gekleidet  -  Bonny mit sehr kurzen Hosen), zum Teil vollverschleierte Frauen, die ihr Tuch vor dem Gesicht nur zum Essen hochgeklappt hatten, starrten uns an. Ihre Blicke verfolgten uns, als wir einen der noch freien Tische ansteuerten, ich bei einem jungen Kellner (der keine Silbe englisch sprach) 2 Wasser bestellte und nach der Toilette fragte. Bonny kannte nur noch ein Ziel und verschwand eine gefühlte Ewigkeit in dem kleinen Raum mit dem Loch im Boden und nem etwas zu kurz geratenen Wasserschlauch, der an einem Wasserhahn hing (ich suchte dieses Örtchen auch noch auf). Während Bonny sich entleerte, ließ ich einen Teil des lauwarmen Wassers in mich reinlaufen und erwiderte tapfer die vielen Blicke, welche mir von vielen Tischen rübergeworfen wurden. 
Ich gebe es ehrlich zu: Ich fühlte mich nicht wohl :-( 
Wenige Minuten später saßen wir wieder in unserem Auto und setzten unsere Fahrt fort. 

Da wir die Fahrerei auf den Nebenstrecken doch etwas unterschätzt haben, wir wollten ja unbedingt noch bei Tageslicht zumindest in BUTTERWORTH (Stadt auf dem Festland gegenüber der Insel PENANG) ankommen, haben wir uns entschlossen ein letztes Teilstück auf der Autobahn (Asian Highway 2) zu fahren. Da die Autobahnen in Malaysia meist mautpflichtig sind, wir aber noch keine Gelegenheit hatten malaysische Ringgit zu tauschen, war diese Entscheidung natürlich mit einem kleinen Restrisiko behaftet. Aber ich dachte mir, dass so ein modernes Land auch Kreditkarten an den Mautstellen annimmt. Na ja, da dachte ich falsch und so nahmen die Probleme ihren Lauf:

An der ersten Mautstelle angekommen, konnte ich schon von weitem sehen, dass die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer am Mautstellenhäuschen nur ihre Chipkarte an ein Lesegerät hielten. Der eine oder andere reichte auch Geldscheine rein.... Und wir? Kreditkarte?

Sorry, we don't accept creditcards. And no, we don't accept Thai Baht. 
Euro? Schweizer Franken?  No Sir, we don't accept!

Da die Schlange hinter uns an dieser Mautstation immer länger wurde und ich dem netten Mann im Mauthäuschen immer nur wieder die Kreditkarte oder Thai Baht anbieten konnte, wurde der langsam echt nervös. Schlließlich akzeptierte er 20 Baht  -  aber die Mautschranke öffnete sich deshalb noch lange nicht. Der Kerl nahm die 20 Baht, verließ sein Mauthäuschen und ging die ganze lange Schlange der hinter uns Wartenden solange entlang, bis er jemanden fand, der ihm die 20 Thai Baht in malaysische Ringgit umtauschte. WOW.... der hat Nerven! 
Egal, nach Rückkehr des immer freundlichen Mautangestellten an seinen Arbeitsplatz öffnete sich die Schranke und wir konnten unsere Reise fortsetzen. 
Ganz großes SORRY an alle Reisende hinter uns, die wegen uns da ein kleines Zwangspäuschen an der Mautstation einlegen mussten!! Kommt nie wieder vor!

Dachten wir.... bis zur nächsten Mautstation :-(

Wir fuhren weiter und wollten SOFORT die Autobahn verlassen um nicht noch einmal in so eine Situation zu kommen. Leider fuhren wir nach verlassen der Autobahn direkt in die nächste Mautstelle. Hier wieder das oben beschriebene Procedere. Nur diesmal mit einer intelligenten Mautstellen-Mitarbeiterin. Nachdem sie meine Vorgeschichte gehört hatte, telefonierte sie kurz, nahm mir 100 Thai Baht ab und ich erhielt im Gegenzug eine der Chipkarten, mit der man an zukünftigen Mautstellen keine Probleme haben sollte.

Wir blieben den Rest der Fahrt auf "nicht mautpflichtigen Straßen" (wir hatten keine Ahnung wieviel auf der Karte noch drauf war) und kamen bereits bei Dunkelheit in BUTTERWORTH an. Von dort aus geht es einen 3-spurigem Highway (in jede Richtung 3 Fahrbahnen) über eine lange Brücke vom Festland aus rüber zur Insel PENANG. Diese Fahrt werde ich nicht vergessen.... unglaublicher Verkehr!! Ich kam mir vor wie im Großraum Stuttgart zur Rush-Hour, nur dass dort max. 2 Spuren pro Richtung existieren. Es war unglaublich, wieviele Fahrzeuge nach PENANG fuhren!! Unser vorgebuchtes Hotel zu finden wäre ohne Navi nie und nimmer möglich gewesen. Aber unser Navi brauchte echt einige Anläufe, um uns auf den richtigen Weg innerhalb von GEORGETOWN zu bringen, so dass wir schlußendlich müde aber zufrieden an unserer Unterkunft "PENANG HILL LODGE" angekommen sind. Der Vermieter hatte uns zwischenzeitlich bereits alle notwendigen Infos (Zutrittscode für Hauseingang, WiFi Code, Lage von Zimmerschlüssel) per Email zukommen lassen, so dass wir selbstständig das Haus betreten und unser Zimmer beziehen konnten. Perfekt organisiert, Gratulation dafür!!

Nachden wir unsere Sachen ins Zimmer gebracht und uns selbst etwas frisch gemacht hatten, sind wir nur unweit von unserem Hotel bei "einem Chinesen" gelandet, der ein sensationelles Essen parat hatte. So gut haben wir selten gegessen, echt!!! Und für das Essen keine 7 Euro.... nur der Alkohol ist in Malaysia doch deutlich teurer als in Thailand!! Da kostet ein grosses Tiger-Bier doch schon knapp über 3 Euro. Bezahlen konnten wir zwischenzeitlich mit malaysischen Ringgit, welche wir an einem Bankautomaten gezogen haben.

Wie unser Ausflug nach Malaysia weiter geht, erfahrt Ihr in Teil 2 :-) 

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