Fahrradreise nach Lettland - 33. Tag - 27. Etappe - 104 km - Lidzbark nach Wegorzewo - 7.8.2018

Gegen 8 Uhr gings wieder auf die Straße, zunächst jedoch zur Bäckerei um die Ecke. Die hatten sowas von leckeren frisch belegten Brötchen in der Auslage, habe gleich 4 davon gekauft. Belegt mit Käse und Salaten oder mit Ei und Salaten. Die Wurstwecken sahen nicht so lecker aus. 

Bei einem nahe gelegenen Minimarket habe ich noch Wasservorräte gekauft und als ich wieder aus dem Laden raus kam, war Bonny grad mit einem Mann beschäftigt, der offensichtlich gestürzt war und auf dem Gehweg lag. Er sei einfach umgekippt, erzählte sie mir später. Mehrere Polen kamen dann dazu und hoben den Mann auf, der dann nach einiger Zeit leicht torkelnd wieder alleine seines Weges ging. 

Die Kilometer flogen heute nur so davon, wir hatten sehr oft gute Straßen, viele Radwege, ab und zu mal Schotter und Sand und so erreichten wir am frühen Nachmittag nach 104 km unser Ziel, ein Campingplatz an einem der schönen masurischen Seen in Wegorzewo. Unser Zelt steht ca. 10 Meter von der Uferböschung entfernt, ich habe natürlich sofort ein erfrischendes Bad im See genommen. 

Der Campingplatz ist von der Lage her ein absoluter Traum, totale Ruhe direkt am See, man kann auch Holzhäuser anmieten. Die Infrastruktur ist ausbaufähig (duschen nur von 7 bis 11 Uhr und 19 bis 22 Uhr hatten wir auf dieser Reise noch nie), das Restaurant mit seiner Auswahl an Speisen ist halt so wie es in Polen sehr häufig ist, sprich bescheiden, aber Gott sei Dank schmeckt das Bier hier genauso gut wie an allen anderen polnischen Orten :-) 

Bis heute sind wir 2.877 km gefahren und es sind nur noch wenige Etappen bis zu unserem Ziel in Riga / Lettland. Wir möchten aber auch nicht verhehlen, dass es langsam echt schwer wird was die Motivation betrifft. Die Beine werden jeden Morgen beim erneuten Start immer schwerer und dann immer wieder aufs Neue zu starten in einem Land, wo die Menschen sich einem gegenüber meist so negativ, bzw. unfreundlich oder auch ablehnend verhalten, das verdirbt einem doch echt den Spaß an der Reise. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber die sind total selten. Auf unserer bisherigen Polen Reise genügt eine Hand um die wirklich schönen und positiven Begegnungen mit Einheimischen aufzuzählen. Sorry liebe Polen, das ist eindeutig zu wenig!! Wir sind gespannt wie es ab morgen Nachmittag in Litauen wird!!

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