auf dem Gipfel des Khao Lo Muak

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.....einfach nur glücklich !!

Sonntag, 19. August 2018

Fahrradreise nach Lettland - 39. bis 43. Tag - 13.8. bis 17.8.2018

Für unseren weiteren Aufenthalt in Riga hatte ich in einem Hostel ein Doppelzimmer mit eigenem Bad gebucht. 4 Nächte sollten es sein. Wir packten am 13.8.18 unsere 7-Sachen auf dem Riverside-Camping zusammen und fuhren mit den Bikes nach Riga rein. Das Hostel war schnell gefunden, es lag ca. 1 km außerhalb der Altstadt, schön gelegen in einem Hinterhof und umgeben von alten Backsteingebäuden. Das Hostel selbst war auch durch und durch aus alten Backsteinen gebaut, hatte eine schöne Dachterrasse und stammte aus dem Jahr 1886!! 

Hostel Amalienhof



Der Hostelmanager war noch nicht anwesend, der Angestellte erlaubte uns, dass wir unsere Sachen im Eingangsbereich abzustellen. So hatten wir bis zum Check-in noch einige Stunden Zeit bis der Manager gegen 14 Uhr eintreffen würde. Wir fuhren mit den Bikes in die Altstadt und verschafften uns dort einen ersten Überblick. Wunderschön dieses Riga, sehr alt und voller Charme! Jedoch sehr viele Touristen. Nicht ganz so schlimm wie in Venedig aber doch eindeutig zuviele Touristen. 

Gegen 14 Uhr waren wir wieder zurück im "Amalienhof", so heißt das Hostel, und wurden gleich mit einer tollen Nachricht vom Manager begrüßt. Für uns lag keine Reservierung vor!! Ich zeigte ihm die Bestätigung meiner Buchung über Expedia, er blätterte wie wild in seinen Unterlagen und zog dann einen Ausdruck hervor und erklärte mir, dass er diese Reservierung bei Expedia gleich wieder gecancelt hatte, da anscheinend irgend etwas mit meiner Kreditkarte nicht stimmte. Auf die Info von Expedia, dass die Unterkunft storniert wurde, warte ich heute noch. Ebenso auf die Rückantwort meiner Beschwerde diesbezüglich. Seltsam, seltsam.... 
Mit dieser Kreditkarte reise ich nun schon einige Jahre und es hat immer alles reibungslos geklappt. Wie dem auch sei, die 4 Nächte waren nicht mehr möglich in diesem Hostel, da zwichenzeitlich alles ausgebucht war. Arthur, so heißt der echt durchgeknallte und mit hoher Wahrscheinlichkeit schwule Manager, bot uns an, dass wir eine Nacht in einem der Schlafsäle bleiben könnten. Wir würden auch garantiert unsere "Privacy" haben, es lägen für diesen Raum keine weiteren Buchungen vor. Er telefonierte auch wie wild mit anderen Unterkünften in Riga (den Typ telefonieren zu sehen wäre alleine schon ein Eintrittsgeld wert) und fand dann tatsächlich ein anderes Hostel, das noch für 4 Nächte ein Doppelzimmer mit eigenem Bad frei hatte. Ok, nichts wie dort hin und nachgeschaut ob das was taugte. Ich machs kurz, es taugte absolut nix. Bonny hätte ne Krise gekriegt mit der Unterkunft, die mehr einem schlecht riechenden Schweinestall glich. 

So fuhren wir wieder zurück zum durchgeknallten Arthur und seinem "Amalienhof" und nahmen sein Angebot für 1 Nacht an. So hatte ich wenigstens Zeit in netter Umgebung nach anderen Quartieren zu suchen. Arthur meinte, dass das eine sehr gute Entscheidung sei und zu meinem Erstaunen sagte er mir, dass er uns wegen dem ganzen Ärger für diese Nacht nichts berechnen wird. Wir übernachteten also umsonst!! Wirklich sehr nett, dieser verrückte Arthur :-) 

So saßen wir noch einige Zeit in der Sonne vor dem "Amalienhof", tranken ein paar kühle Bierchen und ich durchforstete das Web nach geeigneten Unterkünften. War gar nicht so einfach was entsprechendes zu finden, Riga war doch ganz schön ausgebucht. Ich wurde schließlich fündig und buchte für 3 Übernachtungen ein Appartement mit Küche, direkt neben der Altstadt und um die Ecke war auch der Bahnhof. Wir hatten nämlich beschlossen, am Freitag, 17.8.18 mit dem Zug von Riga nach Liepaja zu fahren, da von dort am Sonntag Früh unsere Fähre nach D ablegte. 

Den Abend verbrachten wir in der wirklich sehenswerten Altstadt. In einem Art Biergarten einer Brauerei speisten wir vorzüglich (u.a. eine höllisch scharfe Lamm-Suppe), begleitet von einer 3-Mann-Band, die einen super Südstaaten-Blues drauf hatten. 

Am Tag darauf war das Wetter so schlecht, dass wir nur wenig unternehmen konnten. 
Am Mittwoch trafen wir uns mit Bonny's ehemaligem Arbeitskollegen Janis, einem Letten, der mit seiner schweizer Ehefrau seit einigen Jahren wieder in Lettland lebt. Nur im Winter arbeitet er nach wie vor in der Schweiz in einem Skigebiet. Janis und Petra sind sehr nette Zeitgenossen mit denen wir einen sehr schönen Abend verbrachten. Janis führte uns in einen uralten "Bierkeller" mit Namen "Rozengrals". Uraltes dickes Gemäuer, schwere dunkle Holztische- und -bänke, die Angestellten waren in mittelalterlichen Gewändern gekleidet. Janis erklärte uns, dass diese Kellerräume einige Hundert Jahre lang als Weinlager dienten. Wein in Lettland? Natürlich gibt es keinen Weinanbau in Lettland. Aber die früheren Weinlieferungen nach Russland (vorallem nach St. Petersburg) aus den Weinanbaugebieten in Europa wurden hier in Riga zwischengelagert! Und heutzutage ist das halt ein Bierkeller ;-) 





Janis macht im Sommerhalbjahr hier in Lettland geführte Wandertouren mit Touristen. Er hat eine sehr schöne Website http://daytrips.lv/ und falls jemand Interesse hat ihn zu buchen, kann dies gerne über diese Website tun. Janis spricht sehr gut Deutsch!! 

Am Donnerstag durchstreiften wir mit unseren Bikes in immer größeren Kreisen Riga. Vorallem das "Jugendstilquartier" war echt toll anzuschauen. 












Wenn man in die vorgelagerten Stadtteile kommt, spürt man vom Tourismus fast gar nichts mehr. Und in den Lokalen sind die Preise für Essen und Trinken ganz plötzlich auch wieder korrekt. Riga's Altstadt ist nämlich sau teuer, mindestens 50 Euro für 2 Personen für Essen und Trinken sind da ganz normal! 

Auch den Markt von Riga haben wir besucht. Wirklich eine tolle Auswahl an Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch wird dort angeboten. Fisch ist relativ teuer, Fleisch sehr günstig. Vorallem Gemüse ist extrem billig dort! 
















Eine Wachablösung am Freiheitsdenkmal haben wir noch gesehen und am Abend fuhren wir mit dem Aufzug in den 26. Stock des Radisson Hotels, wo sich die Sky-Bar befindet. Die Cocktails schmecken dort äußerst bescheiden (der Mixer sollte wegen Unfähigkeit entlassen werden) aber die Aussicht auf die Stadt ist echt nicht schlecht.

















Die Einwohner Riga's sind äußerst relaxte Menschen und sehr freundlich. Überhaupt fand ich die Stimmung in dieser Stadt als äußerst angenehm. Fahrradfahrer und Fußgänger teilen sich den Gehweg ohne Probleme, echte Fahrradwege gibt es nur wenige. Habt ihr gewusst, dass man in Lettland einen "Fahrradführerschein" machen muß? So richtig mit theoretischer und praktischer Prüfung! Und es wird auch kontrolliert von der Polizei. Wenn du keinen Führerschein hast, zahlst du Geldstrafe! 

Die Letten haben ein ganz anderes Gefühl für Temperaturen als wir Mitteleuropäer. Auch wenn es regnet, stürmt und recht kühl ist, die laufen rum, als wäre es 35 Grad heiß. Wenn in Lettland das Thermometer 26 Grad oder drüber zeigt, dann ist das für die Letten heiß. Ist auch kein Wunder, mehr als 6 Monate lang ist es auch bitter kalt in diesem Land. Jeden Winter geht die Temperatur auf bis zu Minus 25 Grad runter und das dann mehrere Wochen lang. Im Winterhalbjahr haben die Letten laut Janis nur eine Hauptaufgabe: Dafür zu sorgen, dass das Feuer im Ofen nicht ausgeht ;-) 

Was fällt einem sonst noch so auf in Riga? 
Es gibt offensichtlich sehr viel reiche Menschen hier. Jede Menge teure Autos und die vielen super teuren Immobilien lassen drauf schließen. Laut Janis kann sich ein "normal Sterblicher" in Riga keine Immobilie leisten. Bezahlbarer Wohnraum zur Miete ist fast nicht zu finden. Aber es gibt auch Armut, die einem tagtäglich auch in der Innenstadt ins Auge sticht. Sehr viele Bettler, Penner und auch Drogenabhänige kan man sehen. Menschen, die in Unterführungen oder in Hausnischen am helligten Tage schlafen. Je weiter man in die Vorstädte kommt, desto häufer sieht man herunter gekommene und renovierungsbedürftige Häuser. 

Und noch etwas sticht einem in Riga ins Auge: Unglaublich viele gut aussehende Frauen :-) Ist mir noch in keiner Stadt so extrem aufgefallen! 

Am Freitag, 17.8.18, um 18:25 bestiegen wir unseren Zug nach Liepaja. Ein Zug mit nur 3 Waggons, der letzte war der "Fahrrad-Waggon". Und es wurde eng, sehr eng. Viele andere Radreisende fuhren mit, so dass man in diesem Abteil gar nicht mehr normal gehen konnte. Die 3 stündige Zugfahrt kostet nur 9 Euro pro Person/Bike, kostenloses schnelles W-Lan inklusive!! Da kann sich die Deutsche Bahn mal ne richtig fette Scheibe abschneiden!! 







Abschließend noch weitere "Riga-Impressionen":



von der untergehenden Sonne angestrahlt, während ein Gewitter heraufzog und der Himmel sich verdunkelte

 
 



Eine künstlerische Ausstellung von Bären, die um die Welt geht und zur Zeit in Riga Station macht

jeder Bär stellt ein Land unserer Erde dar


140 Bären stehen für 140 Länder

Bonny vor dem thailändischen Bär


der schweizer Bär

der deutsche Bär





die Geburtskirche   -   russisch orthodox


Fahrradkurier geht auf Nummer sicher, während er seine Lieferung in der Bank abgibt :-)

Nationalmuseum von Lettland

Taxi mit Fahrradträger


tschechisches Lokal mit super leckerem Essen und Bier


Döner-Läden gibt es viele  -  aber nirgends steht ein Türke hinter der Theke


nochmals die Geburtskirche

1 Kommentar:

  1. Lettland ist einfach klasse.Habe Riga als ich dort war total lieben gelernt.Nach meinem Urlaub im 4 Sterne Hotel Tirol gehts auf jeden Fall wieder nach Lettland.Grüße Sabrina

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