auf dem Gipfel des Khao Lo Muak

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.....einfach nur glücklich !!

Dienstag, 10. Juli 2018

Fahrradreise nach Lettland - 4. Tag - 124 km - Corny sur Moselle / FR nach Grevenmacher / LUX

Am Montag den 9.7.2018 ließ uns die Sonne, welche das Zelt sehr schnell erwärmte, sehr früh aufstehen. Nach unserem obligatorischen Obstfrühstück verließen wir den Campingplatz schon gegen 07:30 und machten uns auf in Richtung Luxemburg. Einen ersten Zwischenstopp gab es in Metz, einer wunderschönen alten Stadt. Wir fuhren in die Innenstadt und schauten uns dort ein wenig um. Tolle Fußgängerzonen, Kirchen und ne riesige Kathedrale wurden bestaunt. Mitten in der Altstadt fanden wir einen Supermarkt, wo wir unser Obst- und Wasserdepot auffrischten. Als wir dort ankamen waren wir nicht die einzigsten Radreisenden. Eine größere Gruppe hatte ebenfalls dort mit ihren Bikes halt gemacht.
Im Nachhinein haben wir uns etwas geärgert, dass wir am Tag zuvor nicht noch 25 km weiter gefahren waren, da es einen schön gelegenen Campingplatz in Metz, unweit der Altstadt gibt. So hätte man diese wirklich sehr schöne Altstadt bei Nacht erleben und in einem der vielen internationalen Restaurants essen gehen können.

Nach Metz verändert sich die Landschaft entlang der Mosel total. Das Moseltal wird deutlich breiter, die Mosel selbst ebenfalls und wird industriemäßig mit Lastenschiffen genutzt. Es gibt toll ausgebaute und beschilderte Radwege, nur fährt man die komplette Zeit total in der Sonne, schattige Bäume sind so gut wie nicht mehr vorhanden.

16 km vor Thionville hörte ich plötzlich ein metallisches Knackgeräusch und Bonny machte mich sofort drauf aufmerksam, dass mein Hinterrad so eierig daherkommt. Mir war sofort klar, was da passiert war  -  eine Speiche meines Hinterrades war gebrochen. Ich befestigte die abgebrochene Speiche mittels Klebeband an einer anderen um wenigstens geräuschlos weiterfahren zu können. Nachdem ich im Internet einen Fahrradladen in Thionville (Decathlon) gefunden hatte, steuerten wir in gemächlicher Fahrt diesen an. Laut Google-Maps lag dieses Geschäft etwas außerhalb der Stadtmitte, direkt an einer Autobahn. Wir schlängelten uns  durch die Vororte und ich fragte irgendwann in einem kleinen Cafe nach dem richtigen Weg zu diesen Bikeladen. Im Cafe waren nur eine alte hutzelige Frau hinter dem Tresen, sowie ein älterer Mann, der sich an seinem Glas Pastis festhielt (es war grad mal 10:45) anwesend. Trotz fehlender französischer Sprachkenntnisse konnte ich den beiden klar machen wohin ich will, bzw. was ich suchte. Bei den beiden entbrannte sofort eine Art Streitgespräch, das Trommelfeuer auf französisch verursachte schon fast Schmerzen in meinen Ohren. Der ältere Herr schien die Schlacht der Worte gewonnen zu haben, er erklärte mir dann, dass die Firma Decathlon nicht mehr dort sei, wo mir Google es anzeigte. Er erklärte mir mit Händen und Füßen, wo ich den Laden finden werde. Und es war genau so, wir haben den neuen Laden tatsächlich gefunden  -  er war umgezogen auf die andere Moselseite, ca. 5 km entfernt.

Im Decathlon angekommen, war ich erstmal mit mehreren Angestellten konfrontiert, die genauso gut englisch sprachen, wie ich französisch :-)
Aber Gott sei Dank gabs einen Mechaniker in der Werkstatt mit eindeutigem Migrationshintergrund, der sowas von gut englisch sprach und zudem extrem hilfbereit war, dass mein Problem nach ca. 30 Minuten erledigt werden konnte. Eine neue Speiche (in silber  -  alle anderen sind schwarz) für 20 Euro ziert nun mein Hinterrad und die Fahrt konnte in gewohnter Geschwindigkeit wieder fortgesetzt werden.

Diese "Speichenangelegenheit" hat uns ca. 3 Stunden gekostet, so dass wir später an unserem Etappenziel, der Weinortschaft Gravenmacher, ankamen als geplant. Zuvor wurde noch in Schengen die Grenze nach Luxemburg passiert.
Der Campingplatz liegt direkt an der "Route de Vin" an der Mosel. Super nette Betreiber, faire Preise und die Frau des Betreibers (Italienerin) kochte uns gestern ein weltklasse Pastagericht!! Der Campingplatz, mit seinen erstklassig sauberen Anlagen und dem internationalen Publikum, gefällt uns so sehr, dass wir beschlossen, noch 1 Nacht dranzuhängen und einen Ruhetag einzulegen. Bonny wollte Wäsche waschen und ich sitze, während ich diese Zeilen tippe unter dem Sonnenschirm auf einer Terrasse mit Blick auf die Weinberge der anderen Moselseite gegenüber in Deutschland ;-)

















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